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Wie Startups Kommunen nachhaltiger machen

Eine Frau spricht ins Mikrofon.

Kommunen können mit Digitalisierung einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „70 Prozent der Treibhausgas-Emissionen emittieren Kommunen. Davon könnten 50 Prozent durch Technologien reduziert werden“, sagte Dr. Daniela Brönstrup, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Viele Kommunen haben bereits eine Digitalisierungsstrategie. Jetzt gelte es, sie umzusetzen. Dabei sollen Kommunen auf Startups setzen, insbesondere bei der innovativen Beschaffung, betonte Brönstrup.

Sie wies darauf hin, dass bis jetzt erst sieben Prozent der Kommunen mit Startups zusammenarbeiten. Ihre digitale Kompetenz mache sie für Kommunen besonders gefragt. Für Dr. Beate Ginzel, Referatsleiterin Digitale Stadt Leipzig, und Daniela Brönstrup ist es wichtig, digitale Plattformen zu schaffen, auf denen Kommunen geeignete Startups finden. „Auf dieser Plattform präsentieren Kommunen ihre Projekte. Startups erhalten einen Überblick, was gesucht wird und können entscheiden, für welche Aufgabe sie die passende Lösung haben oder gemeinsam entwickeln möchten“, erklärte Brönstrup.

Als Beispiel für eine gelungen Zusammenarbeit zwischen Kommune und Startup nannte Beate Ginzel die Kooperation zwischen Dashfactory und der Stadt Leipzig. Leipzig investierte in Sicherheitskameras für Fahrräder, die auch Daten über den Radverkehr, Fahrbahnzustände und Verkehrsprognosen liefern. Das Startup erhält diese Daten kostenlos. „Das ist ein Gewinn für beide Seiten. Wir verbessern die Luft sowie die innerstädtische Infrastruktur und haben weniger Unfälle“, freute sich Ginzel.

Für Dr. Eric Weber, CEO & Gründer des Digital Hub „Smart Infrastructure“ in Leipzig, macht eine nachhaltige Kommune genau das aus: „Eine Vielzahl smarter Lösungen in allen Bereichen“. Dabei würden sich digitale und analoge Prozesse ergänzen. So könne beispielsweise digitale Technik eingesetzt werden, um Schäden bei Fahrbahnen zu ermitteln, die dann durch Baumaßnahmen behoben werden, führte er aus.

Er forderte, dass Entscheidungswege in Deutschland deutlich kürzer werden müssen und Ausschreibungsverfahren einfacher. Oftmals würden Projekte zu groß angesetzt, indem gleich der Bund, die EU und Forschungsträger miteinbezogen werden. Eine Alternative sah er in der Pilotierung von Projekten. „Erstmal sollen Pilotprojekte im kleinen Rahmen getestet werden, bevor sie ausgerollt werden. Das hilft, bessere Entscheidungen zu treffen“, war er überzeugt.

Weber betonte, dass eine Kommune erst dann zur Smart City wird, wenn sie selbstbestimmt und unabhängig ist: „Dafür müssen wir Kommunen befähigen. Kommunen benötigen eigene Mittel, über die sie frei entscheiden, wo sie vor Ort am besten eingesetzt werden.“

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