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Wie Smart Cities die Kooperation zwischen Kommunen anstoßen

Auf einer Bühne sitzen ein Moderator und fünf Panelistinnen und Panelisten, die miteinander im Gespräch sind.

Im Panel „Smarte Allianzen: Wie Kommunen auf dem Weg zur zukunftsfähigen Smart City voneinander lernen“ wurde das Potenzial von Modellprojekten deutlich. Foto: Messe Berlin

Wer es ins Modellprojekt Smart City geschafft hat, kann sich glücklich schätzen. Schließlich profitiert die Gemeinde sofort von den Fördermaßnahmen. Doch viele Kommunen gehen weiter und haben für ihre Modellprojekte Kooperationen gegründet. Die „5 für OWL“ zum Beispiel – ein Verbund aus fünf Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe. Das sei eine sehr gemischte Runde, die die nicht geförderte Großstadt Bielefeld genauso umfasse wie die Kleinstadt Bad Salzuflen, berichtete Sandra Causemann, Referentin für den digitalen Wandel bei der Stadt Gütersloh, im Panel „Smarte Allianzen: Wie Kommunen auf dem Weg zur zukunftsfähigen Smart City voneinander lernen“.

Gütersloh ist eine Smart City. „Aber wir haben schnell festgestellt, dass eine Stadt wie unsere eine Datenplattform, die jetzt mit Fördergeldern aufgebaut wird, auf Dauer nicht rentabel betreiben können wird.“ Also wird das Projekt jetzt von fünf Gemeinden vorangetrieben, die miteinander im Austausch stehen und die Plattform so aufbauen wollen, dass sowohl größere als auch kleinere Kommunen dort ihre Daten einstellen und nutzen können.

Eine Idee, viele neue Möglichkeiten

Genau das sei ja der Sinn von Modellprojekten, betonte Jan Abt, Projektleiter beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu): „Die Smart Cities stehen stellvertretend für andere Kommunen mit ähnlichen Herausforderungen und sollen zeigen: das funktioniert und das kannst du auch übernehmen.“ Schon in der ersten Phase hätten sich Smart Cities mit Hilfe des Difu zusammengetan, um erst einmal Wissen aufzubauen, zum Beispiel über Datenplattformen, Digitale Zwillinge und Sensorik.

Ein ganz wichtiger Effekt dabei sei gewesen, dass die Kommunen Vertrauen und den kurzen Draht zueinander aufbauen konnten. Das zahle sich jetzt in der Umsetzungsphase aus, berichtete Abt. Wolfsburg zum Beispiel habe einen „Open Playground Manager“ zur Bestandserfassung von Spielgeräten auf öffentlichen Spielplätzen entwickelt. Andere Kommunen überlegen, wie sich die App auf das Monitoring von Grünflächen übertragen lasse.

Die ganze Region mitdenken

Wieder andere Kommunen entwickeln Angebote für die ganze Region, zum Beispiel digitale Übersichten, wo es freie Pflegeheimplätze gibt oder Buchungsplattformen für Veranstaltungsräume und Makerspaces. Kiel und Flensburg hätten jeweils von vornherein ihr Umland in die Entwicklung einbezogen und GmbHs gegründet, um die Kooperationen langfristig abzusichern. „Es ist wichtig, all das zu begleiten und nachahmbar zu machen für andere Kommunen, die nicht bei der Entwicklung beteiligt waren“, so Abt.

Es gibt also guten Grund für Optimismus, dass die Erfahrungen der Smart Cities ihre Wirkung in der Fläche entfalten werden. Gerade im ländlichen Raum sei aber noch viel „Grassroot-Arbeit“ zu machen, räumt Peter Siebert ein, Bereichsleiter Smart Cities and Regions bei der DigitalAgentur Brandenburg. Brandenburg sei geprägt von vielen sehr kleinen Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern, in denen die Verwaltung mit Personalmangel und dem klassischen Tagesgeschäft zu kämpfen habe.

Eine Erfolgsgeschichte aus Bad Belzig

Transferangebot heißt hier, die vier Modellprojekte des Bundeslandes in den kleineren Kommunen überhaupt bekannt zu machen und unter anderem in Online-Transferworkshops zu zeigen, was alles möglich ist. Dann wird zum Beispiel erklärt, wie Energiemonitoring in Cottbus funktioniert. Oder die Bad Belzig App – quasi ein digitales Wochenblatt, in dem Bürgerinnen und Bürger vom Abfallkalender über Nachrichten aus der Region bis zum Eventprogramm alles Aktuelle finden. Allein in Brandenburg hätten schon 25 Gemeinden Interesse bekundet, aber auch aus Hessen und Bremen gebe es Anfragen, berichtete Siebert. „Das nenne ich mal eine Erfolgsgeschichte.“

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