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Wie die Digitalisierung von Schulen vorankommt

Vier Personen bei einer Podiumsdiskussion.

Die Corona-Pandemie hat die Unsicherheit der Schulen im Umgang mit digitalen Techniken, aber auch ihre mangelhafte Ausstattung ans Licht gebracht. Mit dem Digitalpakt Schule stellte die Bundesregierung Mittel zur Verfügung, um diese Situation zu verbessern. Laut Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Potsdam, floss dieses Geld zu einem Großteil in die Grundausstattung. Denn WLAN oder Computer waren nur in wenigen, vor allem neu gebauten Schulen vorhanden. Mit den anderen Panelteilnehmenden stimmte sie überein, dass die Installation und Wartung nicht allein den Lehrkräften obliegen kann, besonders vor dem Hintergrund des aktuellen Personalmangels.

In Potsdam werden die Schulen inzwischen durch den Zweckverband DIKOM betreut, der sich unter anderem auch um Beschaffung und Rollout von Software kümmert. Andere Kommunen setzen auf externen IT-Support oder erhalten – wie die Lindenschule Bellenberg in Schwaben – Unterstützung von der Gemeinde. Rektorin Daniela Schneller-Jokschus erklärte, wie ihre vom Bitkom als Smart School ausgezeichnete Grundschule arbeitet: Jedes Schulkind erhält ein eigenes Tablet, das die Eltern in Raten abbezahlen. Bei Problemen mit dem Gerät können sie sich direkt an die zuständige EDV-Kraft der Stadtverwaltung wenden.

Harald Melcher, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens m2more, warb dafür, stärker die skandinavischen Länder und Finnland im Blick zu haben, wenn es um die Digitalisierung der Schulen gehe. Von deren Erfahrungen ließe sich viel lernen, unter anderem, dass digitaler Unterricht auch eine Reform der Schulkonzepte bedeutet. Dafür müsse Raum geschaffen werden. Weiterbildungen für Lehrerkräfte nutzen nur dann etwas, wenn sie in ihren Schulen die passende digitale Infrastruktur vorfinden.

Michaela Weiß vom Forum Bildung Digitalisierung unterstrich den Wert des Austauschs zwischen Schulträgern, -leitungen und Lehrkräften. Sie ermutigte dazu, mehr Experimente in der digitalen Bildung zu wagen und nicht aus Angst, etwas falsch zu machen, digitale Formate gänzlich aus Schulen fernzuhalten. Dafür braucht es eine offene Fehlerkultur.

Claudia Alsdorf, Head of Education bei Microsoft Deutschland, nimmt eine Skepsis gegenüber externen Anbietern sowie fragmentierte Zuständigkeiten und Bedarfe als bremsenden Faktor in der Digitalisierung von Schulen wahr. Sie plädierte für eine Abkehr von Verboten hin zu Freiräumen in geschützten Umgebungen. Für einen Digitalpakt 2.0 sollte die Beantragung von Mitteln vereinfacht werden.

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