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Übertreibt es die EU mit ihren KI-Regeln?

Uldis Tatarcuks, CEO des lettischen Telekomanbieter Tet spricht auf der Bühne der SCCON. Davor sitzen Zuschauer.

„Warum sehen wir Waymo in San Francisco und nicht in Berlin?“, fragt Uldis Tatarcuks, CEO des größten lettischen Telekomanbieter Tet, auf der Atrium Stage der Smart Country Convention. Waymo ist ein Unternehmen in Kalifornien, USA, das den weltweit ersten autonomen Fahrdienst entwickelt hat. Tet ist „wie die Deutsche Telekom, nur nicht so groß, aber viel schneller“, sagt Tatarcuks selbstbewusst.

Das erste 5G-Militärtestfeld liegt in Lettland

Tatsächlich ist Lettland einer der am stärksten durchdigitalisierten Staaten Europas, und Tet schafft als Netzanbieter die Grundlagen dafür. Das Unternehmen stellt neben dem Netz unter anderem Sprachdienste, Geräte, Cybersecurity-Lösungen zur Verfügung und flankiert so die Digitalstrategie, die das Land zum Vorreiter macht: 84 Prozent der lettischen Internetnutzerinnen und nutzer greifen auf e-Government-Angebote und digitale IDs zurück. Im Bausektor sind sämtliche Verwaltungsschritte digitalisiert. Lettland hat zudem das erste 5G-Militärtestfeld in Europa gestartet, mit dem das eigene Militär und Nato-Verbündete militärische Anwendungen von 5G erforschen und entwickeln können. In der Ostsee wurde außerdem ein maritimes 5G-Testfeld verankert, unter anderem um nahtlose Konnektivität und autonome Schifffahrt zu entwickeln.

Gleichzeitig stehe Lettland auf Rang fünf des weltweiten Cyber Security Index, betonte Tatarcuks. „Cybersicherheit ist immens wichtig, unsere Datenverbindungen werden täglich angegriffen.“ Die Zahl der Cyberangriffe sei im vergangenen Jahr um 32 Prozent gestiegen. Die Angreifer würden „smarter und größer, und sie nutzen dieselbe Technologie wie wir“. In diesem Wettrennen seien Quantum Computing und ein Cyberschild „die nächsten Themen, die bei uns auf der Agenda stehen“.

Quantumtechnologie: „Wir müssen unsere Verteidigung aufbauen“

„Sicherheit ist absolut entscheidend heutzutage“, sagte Tatarcuks. Bei der Quantumtechnologie sei zu beobachten, wie sie in China an Fahrt aufnehme. „Das kommt in wirklich hohem Tempo auf uns zu, wir müssen unsere Verteidigung aufbauen.“

Dass Europa die technischen Möglichkeiten für große Sprünge bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz hat, machte Tatarcuks an einigen zivilen Beispielen deutlich. Zugleich warf er die Frage auf, ob Brüssel zu sehr auf der Bremse stehe. „Es ist großartig, ein KI-Gesetz in Europa zu haben“, räumte er ein – unter anderem weil damit systematisches Risikomanagement betrieben werde. In Lettland werde aber derzeit heftig diskutiert, „ob wir uns nicht überregulieren“ und wie negative Auswirkungen der EU-Regularien auf legalem Wege umgangen werden könnten. Warum also sei Waymo in San Francisco zu sehen und nicht in Berlin? Die Frage ließ Tatarcuks offen.

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