Seiteninhalt

Zur Übersicht

Smarte Grenzregion: Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland

Im Hintergrund das Info-Mobil der Smarten Grenzregion, im Vordergrund Frauen und Männer, die sich unterhalten und informieren.

Info-Mobil auf Events in und um Flensburg. Foto: Smarte Grenzregion

Die Digitalisierung als Chance, Grenzen zu überwinden und nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu schaffen – das treibt die Smarte Grenzregion zwischen den Meeren an. Die Stadt Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland haben sich 2020, zur Hochphase der Corona-Pandemie, zusammengeschlossen und arbeiten gemeinsam an der digitalen Transformation. Denn auch wenn die Pandemie alle Teile der Gesellschaft vor enorme Herausforderungen gestellt hat, war sie auch ein Katalysator, sagt Malte Zinke, Geschäftsführer der Digitalagentur Smarte Grenzregion GmbH: „Gleichzeitig war die Pandemie eine treibende Kraft, schnelle Lösungen mussten gefunden werden. Plötzlich war möglich, was lange unmöglich schien, insbesondere bei der Digitalisierung. Die Herausforderungen machen nicht an den Grenzen der Gebietskörperschaften Halt und wir müssen sie am besten gemeinsam angehen.“

Städten und Kommunen stehen große Herausforderungen bevor – vom Klimawandel bis zur Daseinsvorsorge. Energieerzeugung und -verbrauch müssen neu gedacht werden, die Verkehrswende auch im ländlichen Raum angegangen werden, sagt Zinke. Der demografische Wandel zeigt sich nicht nur in höheren Anforderungen an das Gesundheitssystem – oft fehlen auch Fachkräfte, was die gesellschaftspolitischen Veränderungen noch verschärft.

„Auf diese Herausforderungen gilt es gut vorbereitet zu sein. Die digitale Transformation bietet dafür aussichtsreiche Chancen“, meint Malte Zinke. „Das Förderprogramm ‚Modellprojekte Smart Cities‘ verschafft uns die Möglichkeit, von anderen zu lernen, Perspektiven zu verändern und Neues zu entwickeln, Lösungen zu suchen, zu finden und zum Erfolg zu führen.“

Sensoren, Fernrohre und Ankerorte

Die Stadt Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland haben im Rahmen des Förderprogramms mehrere Maßnahmen angestoßen, um die Region digitaler und damit zukunftsfest zu machen. So beispielsweise einer der bundesweit größten Projekte im Bereich Parkraummonitoring: Mit mehr als 550 Sensoren werden Parkplätze an touristischen Hotspots erfasst, um Besucherströme zu steuern. So beispielsweise am UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk im Kreis Schleswig-Flensburg oder in Friedrichstadt in Nordfriesland. In einer App können Reisende dann in Echtzeit freie Parkplätze sehen.

Im nächsten Schritt soll mit diesen Daten eine Besucherlenkung aufgebaut werden. Der so genannte Recommender reagiert auf belegte Parkflächen an Ausflugszielen oder am Strand und schlägt dem Nutzer weitere touristische Angebote in der Region als Alternativen vor. „Das entlastet die Infrastruktur und fördert den Tourismus auch abseits der großen Attraktionen“, erklärt Malte Zinke.

Auch kulturell setzt die Smarte Grenzregion neue Maßstäbe: In Husum entsteht ein „Zeitreisen-Fernrohr“, das Besucher dank Augmented Reality in die Vergangenheit eintauchen lässt. Statt einen Blick in die Ferne aufs Meer oder in den Himmel sollen Touristinnen und Touristen durch das Fernrohr das Husumer Schloss sehen. Aber nicht nur wie es heute aussieht, sondern auch wie es im Bau im 16. Jahrhundert ausgesehen hat. In einer zugehörigen Erzählung erfahren die Besuchenden alles Wissenswerte zum Husumer Schloss. Ende des Jahres soll das erste Zeitreise-Fernrohr aufgestellt werden, das in dieser Form das erste seiner Art ist.

Doch es geht nicht nur um Technologie, sondern auch um die Menschen. Mit Ankerorten und Maker Spaces wird die digitale Teilhabe gefördert. Eine eigens angestellte Koordinatorin baut dafür ein Netzwerk von Initiativen und Organisationen auf, das Menschen dabei unterstützt, anderen zu helfen, die digitale Welt zu erkunden. Mit einem Info-Anhänger präsentiert sich die Smarte Grenzregion auf größeren Events in der Region, um über ihre Maßnahmen zu informieren und den Bürgerinnen und Bürgern Berührungsängste zu nehmen.

„Probleme enden nicht an Stadt- oder Kreisgrenzen“

Die Smarte Grenzregion beweist, dass Digitalisierung nicht an Grenzen haltmacht. In enger Zusammenarbeit mit der KielRegion Smarter Leben, der Smart City Lübeck oder auch dem Smart City Amt Süderbarup entstehen Lösungen, die überregional wirken. „Gemeinsam Lösungen für eine ganze Region zu entwickeln ist eine Herausforderung und eine Chance zugleich“, sagt der Geschäftsführer der Digitalagentur.

Die Finanzierung über das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ läuft Ende 2026 aus. Eine Vielzahl von Maßnahmen soll bis dahin gemeinsam mit Partnern umgesetzt sein. Langfristige Maßnahmen wie das Besucherlenkungssystem werden auch über die Projektphase hinaus reichen und sind auf Dauerhaftigkeit ausgelegt, betont Zinke. Die Digitalen Ankerorte und andere Maßnahmen zur Teilhabe sollen nach der Projektlaufzeit fortgeführt werden und dadurch nachhaltig in der ganzen Smarten Grenzregion wirken. Das Zeitreise-Fernrohr in Husum soll als Prototyp durch die offen zugänglichen Daten viele weitere und ähnliche Projekte ermöglichen. Die Digitalisierung soll somit ein fortlaufender Prozess in der Region sein, für die das Modellprojekt „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ eine Vielzahl an Maßnahmen anstößt und voranbringt.

Weitere Infos zur Smarten Grenzregion zwischen den Meeren: www.smarte-grenzregion.de

Werden Sie Aussteller auf der #SCCON25