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Smart Country Startup Award Gewinner “Votebase” im Interview
Per App entscheiden, wer der neue Bundeskanzler wird oder wie der Landtag aufgestellt sein soll – was in anderen Ländern wie Estland schon gelebte Praxis ist, ist in Deutschland aktuell nur Zukunftsmusik. Das will das Startup VoteBase aus Bergisch Gladbach schnellstmöglich ändern. Das Team um Co-Founder Payman Supervizer hat eine WahlApp entwickelt, die Wahlen sowohl nach den höchsten Sicherheitsstandards möglich macht als auch einfach in der Handhabung für die Wählenden ist. „VoteBase ist die einzige Lösung weltweit, die die Anforderungen des Bundesverfassungsgerichtsurteils vom März 2009 an elektronische Wahlverfahren vollumfänglich erfüllt.“, betont Payman. (Hier gibt es das Urteil nochmal zum Nachlesen.)
Auf der Website von VoteBase beschreibt das Startup die App selbst so: „Die WahlApp ist ein Hochsicherheitssystem. Entwickelt, um selbst den anspruchsvollsten Cyberangriffen, durch staatliche Akteure, standzuhalten. Durch die Anwendung modernster Sicherheitstechnologien, einschließlich Zero-Knowledge-Proof-Protokollen und Blockchain-Technologien, garantieren wir die absolute Sicherheit und Anonymität jeder Stimme, ohne die Nachvollziehbarkeit und Öffentlichkeit des Wahlprozesses zu beeinträchtigen.“
Sieger in der Kategorie GovTech
Diese Innovation hat auch die Jury des Smart Country Startup Awards 2022 überzeugt. In der Kategorie GovTech konnte sich VoteBase gegen die Konkurrenz durchsetzen. Für Payman war klar, dass sich sein Startup für den Award bewerben muss: „Um die Bitkom und die Smart Country Convention kommt niemand herum, sobald man sich die Nachrichten ansieht oder sich intensiver im Public Sector bewegt. In diesem Kontext führt auch kein Weg am Smart Country Startup Award vorbei, der jedes Jahr erneut aufzeigt, welche beeindruckenden und innovativen Lösungen in Deutschland entwickelt werden.“
Aus diesem Grund rät Payman auch anderen Startups sich für den Smart Country Startup Award in den Kategorien GovTech oder Smart City zu bewerben: „Es ist essenziell, die Innovationen aus Deutschland hervorzuheben. Dabei steht der gesellschaftliche Mehrwert im Vordergrund, mit der Möglichkeit, diese Innovationen vorzustellen. Es geht also nicht nur zwingend darum, zu gewinnen, sondern vor allem darum, Lösungen zu präsentieren, die uns im Zuge der Digitalisierung gemeinsam als Gesellschaft voranbringen. - Dennoch ist das Gewinnen des Awards etwas ganz Besonderes.“
Mit dem Award hat VoteBase unter anderem auch ein Preisgeld von 5.000 Euro gewonnen, was das Startup zum Teil direkt in neue Hardware für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert hat. Ein weiterer Teil wurde für Team-Building-Maßnahmen zurückgelegt, die für VoteBase höchste Priorität haben.
Nächster Schritt – Anwendung in Deutschland
Der Sieg beim Smart Country Startup Award hat viele Politikerinnen und Politiker sowie Verwaltungen auf VoteBase aufmerksam gemacht. Aus diesem Grund werden viele Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen, bis zum Bundestag, geführt. „Die Abgeordneten im Wahlausschuss erachten es als äußerst wichtig, solche Innovationen voranzutreiben“, sagt Payman. In den Kommunen geht es eher um die konkrete Umsetzung – hier werde immer wieder nach dem neuesten Stand gefragt und wann die Lösung implementiert werden kann. „Sie sehen darin eine enorme Erleichterung, insbesondere im Kontext von Wahlen und Umfragen.“
VoteBase hofft so schnell wie möglich den ersten Pilotierungscase mit einem Bundesland zu realisieren. „Dabei muss es sich nicht zwingend um eine offizielle Wahl handeln; eine flächendeckende Umfrage wäre ebenfalls denkbar. Angesichts des aktuellen Wandels sind wir uns jedoch einig, dass es essenziell ist, die Bevölkerung aktiver zu beteiligen und eine solche Lösung zeitnah umzusetzen“, meint Payman.
International ist das Startup schon einen Schritt weiter. „Andere Staaten und Länder reagieren offener und schneller auf solch sichere und fortschrittliche Lösungen.“ Mehr als 500.000 Stimmen wurden schon in 160 Ländern per WahlApp sicher und nachweisbar erfasst.
Klare Regeln für die innovative Umsetzung
Damit die innovative Digitalisierung der Verwaltung und insbesondere von Wahlen besser und schneller vorankommt, hat Payman einen klaren Wunsch: „Es ist entscheidend, dass der gesetzliche Rahmen so angepasst wird, dass es Kommunen und Ländern leichter fällt, Projekte umzusetzen oder zu testen. In vielen Ländern gibt es beispielsweise die Experimentierklausel, die jedoch nicht überall anwendbar ist. Zugleich ist es von Bedeutung, klare Vorgaben für Kommunen zu erstellen, um die Umsetzung zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Oftmals mangelt es an finanziellen Ressourcen oder der nötigen Expertise, um die Verwaltung zu digitalisieren.“ Payman setzt deshalb auf klare Vorgaben von höchster Stelle, die bis zur kommunalen Ebene reichen und dort die Umsetzung ermöglichen.
Smart Country Startup Award geht in die nächste Runde
Noch bis zum 8. Oktober können sich innovative Startups für den Smart Country Startup Award 2023 bewerben. Als Innovationspreis der SCCON zeichnet der Smart Country Startup Award junge Unternehmen mit herausragenden Lösungen in den Kategorien Smart City und GovTech aus. Es winken ein Preisgeld von 5.000 Euro sowie eine kostenfreie Startup-Mitgliedschaft im Bitkom.
Alle Informationen zum Startup Award gibt’s hier.
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