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#SCSA20 Finalist: bundle im Interview

#SCSA20 Finalist: bundle im Interview

Wir haben die Gelegenheit genutzt und mit Co-Founder Thede Smidt gesprochen.

SCCON: Was macht bundle?

Thede Smidt: Die Zukunft gehört ganzheitlichen Lösungen, bei denen Bürger*innen nur noch eine App für alle Services, wie z.B. Mobilität, nutzen. Für eine „Smart City“, also eine sektorenübergreifende Lösung, zu schaffen, gibt es zwei Voraussetzungen:

  • 1. Eine Lösung in Form einer Plattform zur Vernetzung der Services und Datenquellen.
  • 2. Ein Portal, das es den Bürger*innen ermöglicht, einfach und schnell die Services medienübergreifend (Apps, Point of Sales, Web-Shops) zu nutzen.

Wir sind überzeugt, dass Städte und Kommunen die Treiber für Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind. bundle regional bietet die technischen Lösungen, um Städten und Kommunen die Basis für eine Smart City zu ermöglichen. Eine urbane Plattform, die digitale Services, Sektoren und Datenquellen in einer Stadt intelligent miteinander vernetzt - ein digitaler Zwilling zur Steuerung und Simulation einer nachhaltigen, städtischen Entwicklung.

Eine digitale ID, die den Bürger*innen die Nutzung und Bezahlung der Services mit einem LogIn ermöglicht. Mit unserer digitalen ID (Digitale Debit Card) können erstmalig medienübergreifend die Tickets im ÖPNV und Kultur- und Freizeitbereich, für Park & Ride-Anlagen, E-Ladestationen und On-Demand Services, u.v.m. mit nur einem Klick genutzt und bezahlt werden. Der große Vorteil: Es bedarf keiner Investition in die Infrastruktur, um die Nutzung der digitalen ID bei allen Services und POS zu ermöglichen. Durch die Verknüpfung der digitalen ID mit unserem „nachhaltigen Anreizsystem“, werden Bürger*innen für Handeln, das die Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele unterstützt, belohnt.

Ein paar einfache Beispiele:

Das regionale ÖPNV-Unternehmen kann die Nutzung von Leihrädern belohnen - SDG  3 (Gesundheit und Wohlergehen) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).

Der regionale Bauer kann den Kauf seiner regional produzierten Produkte belohnen - SDG 12 (Nachhaltige/ r Konsum und Produktion).

Soziales Engagement, z.B. in Form von Nachhilfe für benachteiligte Kinder, kann durch die Stadt gefördert werden - SDG 4 (Hochwertige Bildung).

bundle regional ist offen, modular und skalierbar konzipiert. Dadurch ist es möglich, alle Services, Systeme, Anbieter und Datenquellen zu vernetzen und somit auf bestehenden Strukturen aufzubauen und diese innovativ weiterzuentwickeln.

SCCON: Arbeitet ihr hier schon mit Städten oder Gemeinden zusammen?

Thede Smidt: Im letzten Jahr haben wir eine europaweite Ausschreibung der VAG Nürnberg gewonnen.Dort entwickeln wir im ersten Schritt eine multi- und intermodale Mobilitätsplattform für die Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg (VAG). Das Ziel ist es, eine App mit einem LogIn (digitale ID) für nachhaltige Mobilitätsangebote der Stadt Nürnberg zu schaffen.

Darüber hinaus nehmen wir an sechs laufenden Ausschreibungen teil und befinden uns in vielen Gesprächen bzgl. Pilotprojekten zu den Themen Mobilität, urbane Plattform zur Vernetzung des ländlichen und urbanen Raums, sowie zur digitalen ID mit digitalen Bezahlprozessen.

SCCON: Warum braucht eine Stadt einen digitalen Zwilling?

Thede Smidt: Städte und kommunale Unternehmen werden heute und in Zukunft auch die Digitalisierung im Rahmen der Daseinsvorsorge berücksichtigen müssen. Der Umgang mit Daten, die von den Städten und kommunalen Unternehmen gewonnen werden, bieten große Potenziale, die Daseinsvorsorge zu stärken.

Um das Potenzial von Daten für eine moderne, sichere und digitale Daseinsvorsorge und z. B. Smart Cities und Smart Regions zu realisieren, bedarf es der Schaffung von urbanen Datenräumen, als Bestandteil einer urbanen Plattform. Durch die Verknüpfung der Services, Sensoren und externen Datenquellen wird eine Datenbasis geschaffen, die es Städten und kommunalen Unternehmen ermöglicht, im ersten Schritt die IST-Situation zu visualisieren.

Beispiele dafür sind:

Durch die Anbindung der Mobilitätsangebote können Verkehrsströme, Mobilitätsverhalten und Bewegungsströme in einer Stadt visuell abgebildet und als Grundlage für städtische Weiterentwicklungen genutzt werden. Durch die Anbindung von externen Datenquellen und Sensoren kann in Echtzeit analysiert werden, wie sich Lärmbelastung, Luftwerte u.v.m. verhalten.

In einem zweiten Schritt bietet es sich an, Wechselwirkungen zu betrachten: Z. B. können Maßnahmen in Bezug auf nachhaltigere Mobilität vorab simuliert werden, um Auswirkungen zu antizipieren. Wie verändern sich Luftwerte, Lärmbelastung o.ä. wenn ich eine bestimmte Maßnahme ergreife?

In einem dritten Schritt können die Maßnahmen basierend auf einer guten Datenbasis kontrolliert und gesteuert werden. Städte und kommunale Unternehmen können über entsprechende Analyse-Tools die Veränderungen messen, überprüfen und somit schnell und gezielt reagieren.

Abschließend kann festgehalten werden, dass digitale Zwillinge das Potenzial bieten, datenbasiert die IST-Situation zu visualisieren, Maßnahmen zu simulieren, um die Wechselwirkung zu antizipieren und im Nachgang die Maßnahmen kontrollierbar und messbar zu machen.

Wie sagte einst Peter Drucker: “What you can`t measure, you can`t manage.”

SCCON: Wie seid ihr auf die Smart Country Convention aufmerksam geworden?

Thede Smidt: Wir wurden von einem unserer Partner, Microsoft Deutschland, auf die Smart Country Convention und den Start-Up Award aufmerksam gemacht.

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