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Partner-Highlights: Digitale Souveränität zwischen Abhängigkeit und Autarkie

Andreas Kleinknecht, Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland

Gemeint ist die Fähigkeit im digitalen Raum unabhängig entscheiden und selbstbestimmt handeln zu können. Dabei gilt es, die Balance zu halten zwischen Abschottung, also alles selbst machen zu wollen, und Abhängigkeit, sprich nichts mehr beeinflussen zu können. 

Unter dem Schlagwort wird heute vielfach gefordert, vorrangig IT-Lösungen von Anbietern aus Deutschland oder Europa einzusetzen. Die Crux dabei ist: Wer komplett autark sein will, hat bei seinen IT-Lösungen das Risiko höherer Kosten und geringerer Leistungsfähigkeit. Deshalb versteht nicht zuletzt der Branchenverband Bitkom Souveränität als Mittelweg: Die Fähigkeit zu autonomem Handeln durch die freie Auswahl zwischen eigenen Lösungen und denen vertrauenswürdiger Partner.

Ein wichtiger Punkt beim Thema Souveränität ist die Hoheit über die eigenen Daten. Diese Datenhoheit sollte grundsätzlich beim Kunden liegen. Nur dann lässt sich auch die Bereitschaft, Daten zu teilen, fördern. Und genau darum geht es auch, wenn wir beispielsweise das Potential von KI für die Wirtschaft, die öffentliche Verwaltung oder das Gesundheitswesen ausschöpfen wollen. Gleichzeitig brauchen wir agile, technologisch voll ausgereifte Cloud-Infrastrukturen mit skalierbaren Rechen- und Speicherkapazitäten, die höchste Datenschutzstandards einhalten und die (Daten)-Souveränität von Organisationen wie Individuen gewährleisten.

Denn die Cloud ist viel mehr als bloß ein Online-Speicherort, sondern die Basis für Innovation. Viele Innovationen sind ohne leistungsstarke Clouds nicht realisierbar. Wenn beispielsweise Finanzbehörden mithilfe von KI Millionen von Transaktionen auswerten und auf Hinweise für Steuerbetrug analysieren möchten, kommen sie an der Cloud nicht vorbei. Um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern ist gerade auch die Verwaltung auf Innovation und die Automatisierung von Abläufen angewiesen. Der kürzeste Weg dorthin ist, bestehende, ausgereifte Infrastruktur zu nutzen und darauf aufbauend eigene Lösungen zu entwickeln.

Keine Frage, die Fähigkeit im digitalen Raum unabhängig entscheiden und selbstbestimmt handeln zu können, ist eine Schlüsselressource des 21. Jahrhunderts. Doch in der aktuellen Debatte um digitale Souveränität kommen die wohl wichtigsten Begriffe viel zu selten vor: Digitale Bildung und Qualifizierung. Nur eine Technologie, die ich verstehe, kann ich auch unabhängig und selbstbestimmt entwickeln, einsetzen und anwenden. So gesehen definiert sich Digitale Souveränität nicht entlang von nationalen Grenzen, sondern anhand von technologischen Kompetenzen.

Gastartikel von Andreas Kleinknecht,  Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland und verantwortlich für den Unternehmensbereich Public Sector in Deutschland

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