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Partner-Highlights: Daten im Fluss – Ein neues Paradigma für die Datennutzung im öffentlic
Die Beantragung eines neuen Reisepasses, die Anmeldung eines neuen Kraftfahrzeugs oder die Änderung des Nachnamens sorgen oft für bürokratische Miesepeterstimmung. Gleichzeitig hegen diese Prozesse immenses Potenzial im Bereich der Datennutzung und -bereitstellung.
Im Kontext dieses Potenzials wurde am 27. Januar 2021 die “Datenstrategie der Bundesregierung” veröffentlicht. Diese unterteilt sich in vier Kapitel, welche gleichzeitig als Handlungsfelder definiert werden: Verbesserung der Datenbereitstellung auf infrastruktureller Ebene und Sicherung des Datenzugangs, Beförderung der verantwortungsvollen Datennutzung und Heben von Innovationspotenzialen, Erhöhung der Datenkompetenz, die Etablierung einer neuen Datenkultur in Deutschland und schließlich die Einnahme der Vorreiterschaft des Staats hinsichtlich dieser neuen Datenkultur.
Es ist klar, es geht hier nicht nur um die Automatisierung von (bürokratischen) Abläufen, sondern um eine ganzheitliche Neuausrichtung und Priorisierung der Art, wie Daten gehandhabt werden. Während im Frontend nachhaltige digitale Bürgerdienste geschaffen werden, muss das Backend hochentwickelte, software-gesteuerte Abläufe skalierbar und in Echtzeit umsetzen zu können. Dies trifft vor allem zu, wenn aufgrund eines unerwarteten Ereignisses die Datenmenge unerwartet schnell ansteigt. Diese Transformation wird vorangetrieben durch eine Erwartungshaltung, die im Alltag bereits selbstverständlich ist: Das Telefonat mit der Taxizentrale ist beispielsweise der Live-Verfolgung des Taxis per App gewichen. Statt einer ungefähren Zeitangabe erwarten wir jetzt, dass wir den genauen Standort des Taxis kennen, direkt Kontakt zum Fahrer aufnehmen können und eine Änderung der Ankunftszeit aufgrund einer roten Ampel auch in Echtzeit für uns ersichtlich ist.
Dem entgegen steht das aktuelle Paradigma für die Dateninfrastruktur: Daten werden aktuell nur “at Rest”, also ruhend, behandelt, reaktiv und in zeitlich definierten Abständen abgerufen. Dies unterstützt jedoch keinen kontinuierlichen Echtzeit-Datenfluss. Das Leben passiert in Echtzeit – unsere Daten sind es aktuell meist nicht. Die Systeme, die den Betrieb im Backend ausführen und im Frontend dem Bürger Mehrwert bieten, müssen integriert sein und in Echtzeit ablaufen. Die Überwindung dieser Infrastruktursilos ist essenziell, um in einer sich ständig weiterentwickelnden digitalen Gesellschaft reagieren, antworten und sich anpassen zu können - sei es bei Änderungen im großen oder kleinen Stil. Um dies zu erreichen, benötigen Behörden eine Dateninfrastruktur, die das Sammeln eines kontinuierlichen Datenstroms aus dem gesamten Verwaltungsapparat unterstützt und Anwendungen erstellt, die diesen Datenstrom in Echtzeit verarbeiten.
Dies ist ein grundlegender Paradigmenwechsel und trifft den Kern dessen, wie wir über Daten denken und Anwendungen entwickeln. Daten müssen in Bewegung verarbeitet und zur Verfügung gestellt werden können. Eine Datenstrategie “at Rest” ist gleichzusetzen mit “at Sleep” - wenn sich unsere Daten ausruhen, verschlafen wir die Digitalisierung. Die Fähigkeit, Daten in Bewegung zu denken, zu verarbeiten und nutzen zu können, ist ein Paradigma, dass sich in allen Handlungsfeldern widerspiegeln muss: Datenbereitstellung, Datenzugang, Datennutzung und in der Datenkultur.
Gastbeitrag von Kai Waehner, Field CTO & Global Technology Advisor, Confluent
Quelle: https://www.bundesregierung.de/
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