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Lösungen für den öffentlichen Sektor in Litauen: So erleichtert Digitalisierung den Alltag
Mit 95 von 100 Punkten im „ICT Regulatory Tracker 2018“, ein durch den Internationalen Verein für Telekommunikation (ITU) veröffentlichter Bericht, gehört Litauens Regulierung von Informations- und Kommunikationstechnologien zu den effizientesten der Welt.
Eine gut ausgebaute IT-Infrastruktur und die hohe Priorität der Digitalisierung in der staatlichen Entwicklungsstrategie, ermöglichen die Implementierung von digitalen Lösungen im Alltag von Unternehmen und Einwohnern. 67 Prozent der Internetnutzer haben im Jahr 2018 digitale Dienste der staatlichen Behörden oder anderer Institutionen für öffentliche Dienste mindestens einmal verwendet.
In Litauen können fast alle Dienste durch das GovernmentGateway aufgerufen werden (https://www.epaslaugos.lt/portal/en). Einwohner können auf diese Weise einen Reisepass anmelden oder verlängern, Steuern zahlen, ein Fahrzeug anmelden und abmelden, einen Führerschein anmelden oder alle Schritte zur Anmeldung des Wohnorts durchführen. Auch für Familien bietet Litauen besondere Services: Bürger können auch die mit der Bildung verbundenen Formalitäten abwickeln – ein Kind in der Schule oder in dem Kindergarten anmelden, Anträge über die Aufnahme an einer Hochschule stellen und dank des einheitlichen Systems mit nur einer Karte ein Buch aus jeder Bibliothek ausleihen.
Das Gesundheitssystem in Litauen ist ebenfalls Digital. Die gesamten Informationen über den Patienten werden elektronisch übermittelt. Beispielsweise werden Arbeitgeber und Sozialversicherung automatisch informiert, wenn ein Arbeitnehmer krankgeschrieben wird. Damit entfällt das Vorzeigen oder Versenden der Bescheinigung. Ärzte verschreiben ebenfalls digitale Rezepte, welche dem Apotheker, nach der Identifizierung der Person, auf der Kasse angezeigt wird.
Unternehmen haben ebenfalls die Möglichkeit, alle administrativen Aufgaben online durchzuführen. In nur 3 Werktagen, wird eine neue juristische Person registriert, Anträge auf Erlaubnisse oder Lizenzen gestellt, Gewinne deklariert, Steuern gezahlt und alle mit einem Arbeitnehmer verbundenen Formalitäten abgewickelt. Auf diese Weise kann die Zeitersparnis durch digitale Lösungen auf die Geschäftsentwicklung gerichtet werden.
Der öffentliche Sektor digitalisiert nicht nur aktiv Dienstleistungen, sondern sucht auch nach Quellen, um die Innovationskraft weiter zu steigern. Die im Juli dieses Jahres gestartete Initiative „GovTech LAB“ lädt die Gesellschaft und Startups ein, Ideen zur Lösung spezifischer Probleme des öffentlichen Sektors einzureichen. Im Gegensatz zur öffentlichen Ausschreibung, bei der eine Institution eine Lösung finden muss, die von einem Unternehmen gekauft wird, sind Startups dazu aufgerufen, ihre eigene Ideen und Lösungen zu entwerfen. Dies zeigt die Offenheit des Staates für neue, innovative Ideen, die bisher nur für die Privatwirtschaft zugänglich waren.
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