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Dänischer Gesundheitssektor: Daten sind die beste Medizin
Ziel ist es, Patienten beim Übergang vom Krankenhaus zum Hausarzt und zur Rehabilitation so zu unterstützen, dass ein optimaler Genesungsprozess gewährleistet ist – der Blick nach Dänemark zeigt, welche weiteren Möglichkeiten sich durch die Digitalisierung im Gesundheitsbereich ergeben.
Für jeden Dänen ist es eine Selbstverständlichkeit, unabhängig von den Sprechzeiten des eigenen Hausarztes Zugriff auf die eigenen medizinischen Daten zu haben. Dieser souveräne Umgang des Patienten mit seiner digitalen Krankenakte hat nicht allein zu einem neuen Verhältnis von Patient und Mitarbeitern des Gesundheitssektors geführt. Er hat auch die hohen Zustimmungsraten in der dänischen Bevölkerung für die Transformation in diesem Bereich bestätigt: Knapp 80 Prozent der dänischen Bevölkerung haben sich für eine Ausweitung der digitalen Verwaltung im Gesundheitsbereich ausgesprochen.
Schneller Zugriff auf eine Plattform mit allen relevanten Daten
Die hohen Zustimmungsraten in der dänischen Bevölkerung lassen sich auch dadurch erklären, dass die Einführung der digitalen Dienste wie „sundhed.dk“ (gesundheit.dk) ohne größere Probleme umgesetzt wurde und die Nutzer / Patienten die Vorteile schnell spürten. Auf der zentralen Plattform „sundhed.dk“ sind die medizinischen Informationen und Daten aller dänischen Staatsbürger ab dem 15. Lebensjahr gespeichert. Wer sie einsehen möchte, meldet sich an und erhält eine Übersicht: von der persönlichen Medikation über Röntgenbeschreibung bis hin zu Laborwerten und vielem mehr. Ohne den schnellen Zugriff auf die Daten der Patienten wäre auch für klinisches Personal, Apotheken und Rettungsdienste heute der Arbeitsalltag nicht mehr denkbar. Hilfreich und Bedingung hierfür ist natürlich die flächenmäßig hohe Abdeckung mit schnellem Internet in Dänemark.
Geschwindigkeit im Gesundheitsbereich ist häufig ein entscheidender Faktor: Im Norden Dänemarks beginnt beispielsweise die Behandlung bereits, sobald der Patient im Rettungswagen ist. Unverzüglich wird eine mobile Internetverbindung mit dem angesteuerten Krankenhaus aufgebaut. Der dort zuständige Akutmediziner kann Patienten und ihre Vitaldaten live sehen und erfährt über die Versicherungsnummer die Krankengeschichte. Die direkte Kommunikation vom Krankenhaus mit Patient sowie Rettungspersonal ist ebenso möglich. Erste medizinische Anweisungen können gegeben oder – wenn nötig – das Rettungspersonal auf ein anderes Krankenhaus verwiesen werden, das sich vielleicht besser des Patienten annehmen kann. Dieses Konzept wird schon jetzt auf andere Regionen Dänemarks ausgeweitet.
Digitalisierung als wichtige Triebfeder der Reform des Gesundheitsbereiches
Vieles im Alltag der Rettungsdienste und Mediziner lässt sich im Detail mit effektiven digitalen Reformen vereinfachen. Aber auch bei der großen Krankenhausstrukturreform, mit der in Dänemark die Kliniklandschaft zentralisiert und für zukünftige Herausforderungen vorbereitet, spielt die Digitalisierung eine maßgebliche Rolle: So wurde beschlossen, dass 20 Prozent des Investitionsbudgets von insgesamt 5,7 Milliarden Euro für 16 Superkrankenhäuser in ganz Dänemark in IT und digitale Infrastruktur investiert werden. Neben „smarten“ Einbettzimmern für alle Patienten, unabhängig vom Einkommen, bedeutet dies auch eine spürbare Entlastung des medizinischen Personals durch einfachere und effektivere Prozesse. Hierzu zählt wie überall im öffentlichen Sektor Dänemarks die papierlose Dokumentation ebenso wie hausintern-einsetzbare Mobile-Apps für Materialverwaltung sowie Verteilung und Bearbeitung von medizinischen beziehungsweise pflegerischen Aufgaben.
Souveräne Patienten, effizientere Behandlung und sichere Daten
Angesichts der breiten Akzeptanz der Bürger / Patienten sowie der Angestellten des Gesundheitssektors wurden die Funktionen auf „sundhed.dk“ erweitert – zuletzt um einen elektronischen Medikationsplan. Im Jahr 2013 folgte die Verknüpfung mit dem Bürgerportal „borger.dk“ (bürger.dk), die Kontaktplattform des Bürgers mit dem dänischen Staat. In Dänemark wird die Digitalisierung des Gesundheitsbereiches als Möglichkeit gesehen, die Eigenverantwortung des Patienten zu stärken und die Schritte einer Behandlung transparenter und effizienter zu machen. Hierbei ist – wie letztlich bei allen Themen der Digitalisierung – der Datenschutz und das Vertrauen der Nutzer in die Betreiber der Dienste entscheidend. Datenschutz hat bei allen pragmatischen und nutzerfreundlichen Erwägungen immer Vorrang bei den dänischen Entscheidungsträgern. So wurden in den letzten Jahren erfolgreich Transparenz und Vertrauen geschaffen.
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