Seiteninhalt
Chancen und Herausforderungen der digitalen Regionen
40 Millionen Menschen leben in Deutschland in ländlichen Regionen oder Kleinstädten. Dort fahren Busse und Bahnen im Stunden-Takt und nicht alle fünf Minuten – wenn es sie denn überhaupt gibt. Doch die Ausgangslage der Kommunen sind immer andere und komplexe Herausforderungen erfordern komplexe Lösungen, wissen die Experten zu berichten.
Ramona Schumann ist Bürgermeisterin der Gemeinde Pattensen, welche im Speckgürtel von Hannover gelegen ist. Die rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind größtenteils Pendler und arbeiten im Wirtschaftsraum Hannover und Hildesheim. Bezogen auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Pattensen, sieht Schumann die Digitalisierung als klare Chance. Um den Pendlerströmen entgegen zu wirken, setzt sie sich insbesondere für Co-Working-Spaces ein.
Ausbau der Infrastruktur
Laura Marisken, Bürgermeisterin des Ostseebads Heringsdorf, sieht sich und ihre Gemeinde immer wieder Herausforderungen technischer Natur gegenübergestellt. Das zentrale Ziel, so Marisken, sei in Heringsdorf erst einmal alle Haushalte mit Internet- und Telefonzugängen zu versorgen, um die Teilhabe zu ermöglichen. Für sie ist dies der Grundschritt, um über alle weiteren technischen Lösungen sprechen zu können. Die Landesregierung habe das Problem erkannt und fördere den Ausbau nun, so Marisken. Konkret werden demnächst 500 Haushalte der Region an die Versorgung angeschlossen.
Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Städtetag Baden-Württemberg, kennt die Sorgen kleiner Kommunen. Die kleinste Mitgliedskommune des Städtetags Baden-Württemberg habe rund 4.000 Einwohner. Im ländlichen Raum stünden insbesondere die Infrastruktur und der Breitbandausbau auf der Agenda. Die Digitalisierung sei essenziell für die Menschen, so Gudrun Heute-Bluhm: „Zum einen können die Leute wohnen bleiben in dem Ort, den sie lieben“ und zum anderen könnten sie dort auch arbeiten.
Kooperation auf alles Ebenen
Prof. Dr. Kristina Sinemus ist Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Für sie müsse Digitalisierung in erster Linie den Menschen nutzen. „Digitalisierung gelingt am besten gemeinsam – das gilt auch für Kommunen und Landkreise! Der Austausch und die Zusammenarbeit der Kommunen sind für uns der Schlüssel zum Erfolg. Wir sollten über Grenzen hinweg denken und gemeinsam daran arbeiten, smarte Regionen zu entwickeln“, betonte Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Damit zukünftig alle Hessinnen und Hessen von smarten Lösungen profitieren könnten, wurde im Juni 2020 die Geschäftsstelle Smarte Region ins Leben gerufen. Mit dieser zentralen Anlaufstelle wolle sie erreichen, dass „erfolgreiche Ansätze auch auf andere hessische Regionen übertragen werden.“
„Digitalisierung muss die Arbeit leichter machen“
Alle Beteiligten der Runde wünschen sich, dass Prozesse auf ihre Zukunftsfähigkeit hin überprüft würden. Zahlreiche Prozesse, mit denen sich die Kommunen vor Ort beschäftigen müssten, würden mehr Arbeit als Nutzen bringen. Digitalisierung sollte Prozesse vereinfachen und den Mitarbeitenden der Kommunen mehr Zeit für die aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger verschaffen. Zudem sei die Kooperation der einzelnen behördlichen Ebenen wesentlich für einen effektiven Dienst im Sinne der Bürgerinnen und Bürger.
Werden Sie Aussteller auf der #SCCON25
Als Impulsgeber für die Zukunft der digitalen Verwaltung und für gleichwertige digitale Lebensverhältnisse in Stadt und Land, ist die Smart Country Convention ein Muss für alle Akteure, die den digitalen Wandel aktiv vorantreiben. Sie möchten auch die Digitalisierung unserer Städte und Kommunen voranbringen? Werden Sie Aussteller und positionieren Sie Ihr Unternehmen oder Ihre Kommune als Experte der Digitalisierung im Public Sector.