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Mühlhausen auf dem Weg zur Smart City

Nachtaufnahme der Stadt Mühlhausen mit einem grafischen Netz in der Mitte

Mühlhausen, die vernetzte Stadt Foto: Stadt Mühlhausen

In der Corona-Pandemie hatten Städte und Gemeinden unterschiedlichste Probleme zu lösen – von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen bis zur digitalen Umsetzung von Ratssitzungen, digitalen Geschäftsmöglichkeiten damit der Handel vor Ort nicht ausstirbt oder digitalen Angeboten für Kinder, Seniorinnen und Senioren. Schon während der Krise hat der Stadtrat im Februar 2021 mit überwältigender Mehrheit einen Beschluss gefasst: Die Bewerbung für das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“, das heute vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) koordiniert wird. Für die Beteiligten war klar: „Durch Zusammenhalt, die Bündelung von Ideen, Kreativität, Kompetenz und Wissen können wir gestärkt und zukunftsorientiert aus der Krise gehen. Dabei hilft uns die Digitalisierung“, sagt Dr. Johannes Bruns, Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen. Mitte 2021 kam der Förderbescheid und ab 2022 ging die Stadt in die Umsetzung.

5 Pilotprojekte für ein innovatives Mühlhausen

Inzwischen wurden fünf Pilot-Projekte und ein Projekt der Umsetzungsphase umgesetzt, acht weitere Maßnahmen sind in der weiterführenden Planung. Folgende Projekte gibt es bereits in Mühlhausen:

• urbane Datenplattform mit einem Bürgerdashboard
Im Dashboard bekommen die Bürgerinnen und Bürger in Mühlhausen in Echtzeit Informationen zu freien Parkplätzen, den Besucherinnen und Besuchern im städtischen Schwimmbad, anonymisierten Passantenzahlen aus der Innenstadt oder auch eine Übersicht aktueller Veranstaltungen. Außerdem sind über das Dashboard weitere digitale Services wie der stadteigene Mängelmelder und die Terminvereinbarung für das Bürgerbüro erreichbar.

• Projekt im Bereich Parkraumerfassung
Um über die aktuelle Parksituation auf dem Parkplatz „Am Engelsgarten“/ „Hanfsack“ im Bürgerdashboard zu informieren, wurden fünf Sensoren bei den Parkflächen installiert. Sie erkennen von oben, ob die rund 50 Auto- und 13 Wohnmobil-Stellplätze belegt sind.

• 3D-Stadtmodell
Mühlhausen hat am Beispiel des Modellquartiers Martini-Vorstadt einen digitalen Zwilling entwickelt. Mit Hilfe des 3D-Modells können bessere, datenbasierte Entscheidungen in der Stadtplanung getroffen werden. Ziel ist es, in Zukunft bessere Antworten auf alle Fragen rund um nachhaltige Mobilität, Klimawandelschutz und -anpassung und den demographischen Wandel geben zu können.

• Stadt-Werkstatt
Mit der Stadt-Werkstatt ist in der Innenstadt ein Projektraum für die Smart City Mühlhausen entstanden. Der Projektraum ist der physische Mittelpunkt der Smart City und wurde im Juni 2023 in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Einkaufsstraße eingerichtet, das schon lange Zeit leer stand. Im Projektraum sind nicht nur die Büros des Smart City Teams untergebracht, es gibt auch einen offenen Arbeitsbereich, in dem sich die Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informieren, sich aber auch selbst mit einbringen können.

• Test- & Tauschladen
Als erstes realisiertes Umsetzungsprojekt hat im Juli unter der Marke „Frei.Handel“ ein Test- und Tauschladen in der Stadt eröffnet. Auch hierfür wurde ein leerstehendes Geschäft hergerichtet. Für ein halbes Jahr können Startups, Handwerker, Designer, Künstler, Schülergruppen und Interessierte hier einziehen und ihre Waren und Dienstleistungen anbieten. Zusätzlich gibt es im Laden eine offizielle Tauschplattform für kleine Gebrauchs- und Alltagsgegenstände.

Eine Übersicht über alle Smart City Projekte in Mühlhausen gibt es hier.

Erfahrungen sammeln und Wissen teilen

In den drei Handlungsfeldern Nachhaltigkeit, smarte Stadt und Mobilität hat Mühlhausen erste Projekte umgesetzt und dabei einige Erfahrungen gesammelt. Dieses Wissen teilt das Smart City Team gerne mit anderen Städten, sagt Kay Freytag, Fachdienstleiter Smart City in Mühlhausen: „Gerade für Städte gleicher Größe sind dabei modellhafte Ansätze und wertvolle Erfahrungen entstanden. Dazu bekommen wir auch schon regelmäßige Anfragen von anderen Kommunen.“ Wenn Städte mit dem Smart City Projekt beginnen wollen, rät er: „unbedingt personelle Ressourcen zu schaffen, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen können. Wichtig ist auch die Suche nach Projektpartnern, die Einbeziehung der Stadtgesellschaft und ein hoher Nutzenfokus bei der Auswahl möglicher Maßnahmen.“ In der Smart City Strategie von Mühlhausen ist ein mehrstufiger Strategieprozess zu finden, auf den Freytag bei Fragen gerne verweist.

Die Bürgerinnen und Bürger in Mühlhausen stehen dem Smart City Projekt überwiegend positiv gegenüber. Durch geplante und umgesetzte Maßnahmen werde die Smart City greifbar und verständlich, betont Freytag: „Gerade wenn die Bürger einen Nutzen oder direkten Mehrwert verspüren, wie z.B. bei der Stadt-Werkstatt oder dem neuen Test- und Tauschladen ‚Frei.Handel‘ – in beiden Fällen wurden zeitgemäße, smarte neue Nutzungen für leerstehende Ladengeschäfte in der Mühlhäuser Innenstadt gefunden, die die Menschen konzeptionell, aber nicht zuletzt auch als Orte der Begegnung und des Austauschs überzeugen und schätzen.“

Um gerade älteren Bürgerinnen und Bürgern die Vorbehalte gegenüber den Smart City Projekten zu nehmen, setzt Mühlhausen auf Digital-Lotsen. Das sind keine IT-Experten, aber Menschen, die sich gut mit der modernen Technik auskennen und die Seniorinnen und Senioren mit Geduld, Empathie und Einfühlungsvermögen an das Thema Digitalisierung heranführen. Im Herbst startet schon die dritte Workshop-Reihe der Digital-Lotsen.

Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter

Ende 2026 läuft die Förderung „Modellprojekte Smart Cities“ in Mühlhausen aus. Die Smart City Projekte enden damit aber nicht in Mühlhausen, sagt Freytag: „Das Kernelement Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter ist ein langfristiges Anliegen und wird die Stadt Mühlhausen noch mehrere Jahrzehnte begleiten.“

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