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Mannheim auf dem Weg zur Smart City

Mit verschiedenen Sensoren im gesamten Stadtgebiet sammelt Mannheim Daten zur Luftqualität, dem Lärm, oder der Temperatur.

Angefangen hat alles 2019 mit der Frage, wie die Mannheimer und Mannheimerinnen 2030 hier leben wollen. Die Stadt hat dafür einen umfangreichen Beteiligungsprozess gestartet – am Ende kamen mehr als 1.500 Antworten zusammen, die die Grundlage für das Leitbild „Mannheim 2030“ geschaffen haben.

In vielen Bereichen des Leitbildes spielt das Thema Digitalisierung eine tragende Rolle und die Digitalisierung geht direkt mit dem Weg, eine „Smart City“ zu werden, einher. Mannheim hat es im vergangenen Jahr in die dritte Förderrunde des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat geschafft. Mit den 18 Millionen Euro aus dem Fördertopf kann die Stadt ganz konkret Projekte in den Bereichen Mobilität, Klima und Ressourcen umsetzen. Mannheim selbst stockt die Summe nochmal mit weiteren, mehr als 6 Millionen Euro auf.

Von der Strategie zur Umsetzung

Noch steckt die Stadt eher in der Strategieentwicklung als in der Umsetzung, einige Pilotprojekte konnten aber schon an den Start gebracht werden, hat uns Robert Thomann, Geschäftsführer Smart City Mannheim GmbH im Interview erzählt: „Um die Folgen des Klimawandels in Mannheim zu analysieren und in der Folge abzumildern, haben wir im Frühjahr dieses Jahres mit dem Sensorausbau für ein digitales Klimamessnetz begonnen. Durch das engmaschigere Messnetz können die klimatischen Bedingungen an Plätzen und Straßenzügen in den Stadtbezirken genauer erfasst und Mannheim besser vor Hitze geschützt werden. Außerdem sind wir beispielsweise im Bereich Smart Waste aktiv. Hier haben wir schon die ersten Mülleimer mit Sensoren ausgestattet, die per LoRaWAN Füllstände digital übermitteln können. Dadurch können die Entsorgungsfahrten künftig besser an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Das spart Kosten und schont die Umwelt.“

Um genau im Blick zu behalten, was die smarten Projekte der Stadt und den Menschen in Mannheim bringen, arbeitet die Stadt eng mit der Universität Mannheim zusammen. Gemeinsam werden Wirkungslogiken der Modellprojekte entwickelt. „So kann genau evaluiert werden, welche Maßnahmen wirklich einen Nutzen für die Bevölkerung haben.“, sagt Thomann.

Daten als Grundlage der Smart City

Außerdem arbeitet Mannheim an einer zentralen Datenplattform, die die Daten aus den Bereichen Klimaresilienz, Mobilitätstransparenz und Ressourceneffizienz zusammenführt. Darüber hinaus können alle Bürger und Bürgerinnen auf die Open Data zugreifen und die Daten benutzen. Wichtig ist Mannheim dabei, wem die Daten gehören, betont Thomann: „Die Daten gehören der Stadt und stehen der Gemeinschaft zur Verfügung, um die öffentliche Infrastruktur nachhaltig zu verbessern und das Zusammenleben innerhalb unserer Gesellschaft zu fördern. Dadurch unterscheiden wir uns von rein privatwirtschaftlich tätigen Technologieunternehmen.“ Schon jetzt gibt es eine ganze Reihe von Daten, die die Sensoren in der Stadt erfassen. Dieser Pool soll sukzessive ausgebaut werden. In einem weiteren Schritt werden die Daten in Anwendungen und Dashboards eingepflegt und damit grafisch aufbereitet. „So wird der Nutzen für die Bürger und Bürgerinnen unmittelbar ersichtlich.“, ist sich Thomann sicher.

Hinter „Smart City“ steht mehr als eine App oder andere digitale Angebote, das hat viele Menschen in Mannheim erstmal überrascht, meint Thomann. Dabei haben die Smart City Projekte einen ganz konkreten Nutzen für die Stadt – „So kann beispielsweise die Bewässerung in Mannheim digital gesteuert und damit verhindert werden, dass Bäume an Straßen und in Grünanlagen austrocknen.“

Einen Endpunkt auf dem Weg zur „Smart City“ gibt es in Mannheim nicht. „Wir verstehen den Weg als einen kontinuierlichen Prozess.“, sagt Thomann. Es sei eine Reise mit verschiedenen Teiletappen, in denen Rahmenbedingungen immer wieder angepasst, bestehende Prozesse überprüft und neue Ziele hinzugefügt werden müssen. Eins ist aber sicher, sagt Thomann: „Die Stadt Mannheim wird auf dieser Reise immer nachhaltiger, immer vernetzter, immer lebenswerter werden. Wir befinden uns in einer unglaublich spannenden Zeit des Umbruchs.“

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