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Leben retten mit 5G
Cem Özdemir (Grüne), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, bringt es drastisch auf den Punkt: „Es gibt sehr ländliche, abgelegene, oft strukturschwache Kommunen, in denen 2G die Regel und ein Balken auf dem Handy fast schon der Normalzustand ist“. Das beraube die Menschen der Teilhabe am digitalen Leben und nehme ihnen die Chance auf gleichwertige Lebensverhältnisse. Gerade jetzt, wo Populismus erstarke, sei es gefährlich, wenn ganze Regionen digital abgehängt werden, sagte der Bundeslandwirtschaftsminister zum Auftakt des Panels „Landleben x digital. Smarte Lösungen für mehr Lebensqualität“.
„Digitalisierung hat das Zeug dazu, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – global, regional, vor allem auch im ländlichen Raum“, so Özdemir. Drei Modellprojekte zeigen, wie das gehen kann. Dabei stehen unterschiedlichste Menschen – und Tiere – im Mittelpunkt.
Die dramatische Suche nach einem achtjährigen Mädchen im Oktober 2021, das am Berg Cherkov verschwunden war, war der Auslöser für einen digitalen Innovationsschub beim Katastrophenschutz Bayerischer Wald. Mehr als 1.000 Einsatzkräfte waren mit ihren Rettungshunden damals im Einsatz, über sehr große Distanzen hinweg. „Auf so etwas waren wir in unserer Rettungsmatrix nicht vorbereitet“, berichtete Andreas Kellringer, Vorstand beim Förderverein für einsatzorientierte und gemeinnützige Rettungshundestaffeln in Bayern.
Push-to-Talk dank Drohne
Alle Einsatzkräfte müssten jederzeit miteinander in Kontakt sein, doch bei dieser ausgedehnten Suche war das technisch nicht mehr zu gewährleisten. Die Reichweite der Funkgeräte reichten war zu gering. Dank der Fördermaßnahme „Land.Funk“ soll das für Einsätze dieser Art nun anders werden. Per Push-to-Talk-Technologie können die Einsatzkräfte über Funkgruppen kommunizieren und sogar Videos von Hinweisen verschicken. Das Empfangsproblem soll eine Drohne lösen, die als eine Art Mobilfunkturm im Umkreis von fünf Kilometern ein 5G-Netz aufspannen und Funklöcher überbrücken kann.
Telemedizin mit persönlichem Ansatz
Leben retten kann auch das Modellprojekt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. In einer Kombination aus digitaler und analoger Gesundheitsversorgung soll die Angst vor Telemedizin abgebaut werden. „Wir schicken medizinisches Fachpersonal zu den Leuten, das Diagnosen erstellt und bei Bedarf auch einen Arzt zuschaltet“, erklärt Landrat Andreas Meier. Alle Daten würden dann digital zu Praxen und Kliniken übertragen, zugleich bleibe Raum für persönlichen Austausch vor Ort.
Landleben – nah, erfahrbar und lebenswert
Einen Schwerpunkt auf Nähe legt auch Miro, die mitteldeutsche Innovationsregion Obstbau. Von Fragen der Züchtung über Wassermanagement und Fachkräftemangel bis hin zu Regionalvermarktung und Vertrieb unterstützt das Modellprojekt die Obstbauern und -bäuerinnen vor Ort. Da diese oft mit den billigeren Produkten aus dem internationalen Markt konkurrieren, soll ein per QR-Code abrufbarer, digitaler Produktionspass die Verbraucher und Verbraucherinnen über Herkunftsbetrieb und Preiskalkulation des jeweiligen Produkts informieren.
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