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Frauenfreundliche Städte: Warum weibliche Stadtplanung mehr Lebensqualität für alle bringt

Stadtplanerin Mary Dellenbaugh-Losse steht für gendergerechte und inklusive Stadtplanung. Foto: Robert Funke
Obwohl Frauen etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, wurden viele Städte vor allem mit Blick auf männliche Bedürfnisse gestaltet. Das zeigt sich in der Verkehrsplanung, der Infrastruktur oder der Sicherheit im öffentlichen Raum. Frauen haben oft andere Mobilitätsmuster, da sie Wege für Arbeit, Kinderbetreuung und Einkäufe kombinieren. Eine Stadtplanung, die diese Bedürfnisse berücksichtigt, würde die Lebensqualität sowohl von Frauen als auch Männern verbessern.
Stadtforscherin Mary Dellenbaugh-Losse betont: „Stadtplanung ist nicht neutral – sie spiegelt gesellschaftliche Strukturen wider. Wenn wir inklusiver planen, profitieren alle davon.“
Herausforderungen für Frauen im städtischen Umfeld
Städte bieten nicht für alle Bevölkerungsgruppen die gleichen Möglichkeiten. Frauen begegnen spezifischen Herausforderungen, die oft übersehen werden: unsichere oder schlecht beleuchtete Wege, unzureichende Infrastruktur für die Kinderbetreuung sowie wenig barrierefreie Wege für Menschen mit Einkäufen, Rollatoren oder Kinderwagen. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur die Mobilität, sondern auch das Sicherheitsgefühl und die Teilhabe am städtischen Leben.
Sichere und lebenswerte Städte gestalten
Eine geschlechtersensible Stadtplanung kann mit gezielten Maßnahmen für mehr Sicherheit und Lebensqualität für alle sorgen. Dazu gehören:
• Bessere Beleuchtung auf Wegen und Plätzen
• Notfallkontaktpunkte in öffentlichen Räumen
• Gut einsehbare Straßenzüge ohne verwinkelte Ecken
• Mehr sichere und regelmäßige Bus- und Bahn-Verbindungen
• Awareness-Kampagnen gegen Belästigung im öffentlichen Raum
Diese Maßnahmen schaffen nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch ein größeres Gefühl von Zugehörigkeit und Wohlbefinden in der Stadt.
Mobilität im Alltag: Frauen brauchen flexible Verkehrsplanung
Frauen kombinieren häufig mehrere Wege – etwa den Arbeitsweg mit einem Stopp im Supermarkt oder an der Kita. Der öffentliche Nahverkehr sollte diesen vielfältigen Mobilitätsmustern besser gerecht werden. Das bedeutet eine funktionale Mischung aus kurzen Wegen, sicheren Rad- und Fußwegen sowie vernetzten Mobilitätsangeboten.
„Eine Stadt ist dann besonders lebenswert, wenn sie die Alltagsrealitäten aller Menschen berücksichtigt – nicht nur die eines bestimmten Teils der Bevölkerung“, sagt Mary Dellenbaugh-Losse
Best-Practice: Wien als Vorreiter
Die Stadt Wien zeigt, wie gendersensible Planung funktionieren kann. Hier gibt es sichere Gehwege, gut beleuchtete Parks und eine bedarfsgerechte Infrastruktur für Betreuung und Mobilität. Solche Konzepte könnten auch in anderen Städten adaptiert werden.
Engagement für eine geschlechtergerechte Stadt
Auch Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, ihre Stadt lebenswerter und sicherer zu gestalten. Sie können sich in Bürgerforen engagieren, sich für sichere öffentliche Räume einsetzen und Missstände melden. Nur durch eine inklusive Planung, die alle Bedürfnisse berücksichtigt, können Städte gerechter und lebenswerter für alle werden.
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