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Digitalisierung wird Chefsache
Mitte Oktober hat der Berliner Senat die Agenda für die Reform der Berliner Verwaltung verabschiedet – mit dem Ziel, die Digitalisierung in der Stadt zentral anzugehen. Im Bühnengespräch auf der Smart Country Convention hat CDO Martina Klement die drei wichtigsten Maßnahmen zur Umsetzung der Digitalisierung in Berlin vorgestellt: „Wir müssen uns jetzt die Prozesse anschauen – was ist sinnvoll und notwendig. Denn ein schlechter Prozess bleibt schlecht, auch wenn er digitalisiert wird.“ Außerdem ist die Verwaltungsreform ein wichtiger Baustein und zuletzt setzt Klement auf Zentralisierung und Standardisierung: „Wir müssen Insellösungen, die in den Bezirken entwickelt wurden, aufbrechen. Wir haben nur begrenzte Ressourcen. Die Personaldecke ist dünn, die Finanzen begrenzt. Wir sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten und nicht jeder für sich.“
Vom Plan zur Umsetzung
Mit Klement auf der Bühne saß Faruk Tuncer, Gründer und CEO des Startups Polyteia. Für ihn ist es wichtig, dass die geplanten Maßnahmen jetzt auch umgesetzt werden. „Sei es das OZG, die digitalen Bürgerservices, das Once-Only-Prinzip, also dass Daten nur einmal abgegeben werden müssen, oder auch die Cloud an sich. Hier besteht noch wenig Klarheit. Was soll der Standard werden?“
Klement stellte auch den Mehrwert der Digitalisierung für die Verwaltung und für Berlin heraus: Die Bürgerämter können klar entlastet werden, wenn mehr Leistungen digital angeboten werden. „Das hilft nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, die weniger zum Amt müssen, sondern auch den Ämtern, weil sie weniger Anfragen bearbeiten müssen. Am heutigen Mittwoch wurde zudem auf der SCCON die digitale Meldebescheinigung für das Land Berlin freigeschaltet. Bürgerinnen und Bürger müssen in Zukunft nicht mehr aufs Amt, um ihre Meldebescheinigung zu bekommen.
D16 – gemeinsam für die Digitalisierung
Ebenfalls heute kamen die Digitalisierungsministerinnen und -minister der Bundesländer zum D16-Treffen auf der Smart Country Convention zusammen. Seit diesem Jahr haben Berlin und Brandenburg den gemeinsamen Vorsitz der D16, was Klement besonders freut. „Wir können alle nur von dem Austausch profitieren und müssen ganz unterschiedliche Themen besprechen. Themen, wie Fachkräftemangel oder Sicherheit, die uns alle betreffen oder auch Themen, bei denen wir alle auf einem unterschiedlichen Stand sind, bei denen wir voneinander profitieren können.“ Bis Ende 2024 haben Berlin und Brandenburg den Vorsitz der D16 und wollen ein besonderes Augenmerk darauf legen, Ressourcen sinnvoll und effektiv zu nutzen.
Tuncer hofft, dass für die D16 besonders das „miteinander“ im Fokus steht. Niemand müsse das Rad neu erfinden. „Was andere geschafft haben und was man selbst davon übernehmen kann, sollte der nächste Schritt sein. Kleine Länder können da beispielsweise eher vorangehen. Größere Länder übernehmen und skalieren deren Ideen und greifen auf die Testoberfläche zurück.“
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