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Digitalisierung im Strukturwandel: Vom Kohlerevier zur digitalisierten Region

Luftaufnahme der Stadt Zeitz und des angrenzenden Kohlereviers, mit Hilfe von grünen Linien wird ein digitales Netz dargestellt, Logos von „Zeitz Digital“ und „Smart Zeitz“ am oberen Bildrand.

In Zeitz endet die digitale Transformation nicht an der Stadtgrenze. Foto: DZZ

Die Stadt Zeitz und die umliegende Region im Süden von Sachsen-Anhalt stehen vor einem gewaltigen Strukturwandel. Lange Jahre war die Region geprägt von der Kohlewirtschaft und demografischen Herausforderungen, jetzt setzen die Akteure vor Ort auf die Digitalisierung, um den Wandel aktiv zu gestalten. Ein zentraler Baustein dabei: das Digitalisierungszentrum Zeitz (DZZ).

„Wir möchten die Chancen im Strukturwandel mit unseren digitalen Angeboten aktiv unterstützen“, erklärt Matthias Laue, Leiter des Digitalisierungszentrums. Gefördert vom Bund, setzt das DZZ auf fünf zentrale Handlungsfelder: Digitale Bildung, Smart Region, Digitale Gesundheit, Stärkung unternehmerischen Handelns sowie regionale und überregionale Vernetzung.

Ein Makerspace für alle

Das Herzstück des Zentrums ist der Makerspace, eine offene Werkstatt mit 3D-Druckern, Lasercuttern und weiteren Geräten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können hierbei Bedarf eigene Projekte realisieren. Einmal monatlich findet das Makerspace-Kids-Treffen im Makerspace statt, bei welchem Kinder und Jugendliche die Gelegenheit haben, digitale Werkzeuge und Technologien auszuprobieren. Diese Angebote machen Digitalisierung greifbar – vom Sensorbau bis hin zum Programmieren mit dem Mikrocontroller Calliope mini.

Smart Region: Zeitz als Vorreiter

Im Bereich Smart Region wird die Region zu einem Experimentierraum für zukunftsorientierte Technologien. Projekte wie der LoRaPark im Schlosspark Zeitz, ein Schaugarten für sensorbasierte Anwendungen, oder smarte Solarbänke, die in der Region aufgestellt werden, zeigen, wie Digitalisierung den Alltag bereichern kann. Ziel ist es, die Region effizienter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten, sagt Matthias Laue.

Bildung und Gesundheit neu denken

Mit monatlichen Treffen für junge Tüftler, digitalen Ferienkursen, Workshops für regionale Unternehmer oder einer Smartphone-Sprechstunde für Seniorinnen und Senioren fördert das DZZ digitale Kompetenzen in allen Altersgruppen. Im Bereich Gesundheit wurde mit der Überlegung zur Erforschung eines digitalen Zwillings für Zeitz begonnen, jedoch erfuhr dieses Thema eine Transformation hin zu einem Tool zur Unterstützung der Sozialraumplanung des Burgenlandkreises.

Ein Projekt für die Menschen

Das DZZ richtet sich an alle: Unternehmen, Kommunen, Vereine und Privatpersonen. „Die Jugend ist beim Thema Digitalisierung schon aufgeschlossen, ältere Menschen reagieren oft skeptischer. Mit niedrigschwelligen digitalen Angeboten möchten wir Ängste abbauen und den Nutzen für die Regionverdeutlichen “, so Laue.

Zeitz auf der SCCON 2024

Kathrin Weber, Bürgermeisterin der Stadt Zeitz, besucht die Smart Country Convention seit einigen Jahren als begeisterte Teilnehmerin. Dieses Jahr war das DZZ selbst als Aussteller vor Ort. Laue schildert seine Eindrücke: „Für uns war die SCCON eine großartige Gelegenheit, unser Projekt einem breiten Publikum vorzustellen, neue Ideen aufzunehmen und spannende Gespräche zu führen. Wir sind begeistert, wie viele Menschen sich deutschlandweit für unser Projekt und unsere Region interessieren. Jetzt gilt es, die auf der Messe gesammelten Inspirationen in die Tat umzusetzen und die Digitalisierung in der Region weiter voranzutreiben. ”

Erst der Ist-Stand dann die Smart City Projekte

Städten und Regionen, die sich neu mit dem Thema Smart City oder Smart Region beschäftigen, rät das Team vom DZZ mit einer Ist-Stand Analyse anzufangen: „Denn um smarte Lösungen für die Region zu entwickeln, muss man die dringenden Themen und Probleme der Region erspüren und als Ausgangspunkte betrachten.“ Auch die KTSv des Bundes, die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities, kann bei der digitalen Transformation helfen und Kommunen beraten.

„Wir wollen gar keine vollständige Smart City sein“

Anders als die 73 Städte, die über das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bund unterstützt werden, ist das Digitalisierungszentrum Zeitz kein gefördertes Smart City Projekt. Deshalb steht die Transformation zur Smart City auch nicht an erster Stelle: „Wir planen Smart City Elemente ins Kernrevier einzustreuen, möchten aber keine vollständige Smart City entwickeln, sondern widmen uns ebenso und vielmehr auch unseren restlichen Schwerpunkten, um daraus eine möglichst wertvolle und sinnvolle Bereicherung für unser Wirkungsgebietzu erwirken.“ Deshalb gibt es auch keinen Endpunkt für den digitalen Wandel der Region rund um Zeitz. Aktuell werden die ersten Schritte Richtung Digitalisierung gegangen, um die Region zukunftsfest zu machen, betont das DZZ-Team.

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