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Digitale Souveränität – Der selbstbestimmte Staat

Ernst Bürger, Leiter der Abteilung Digitale Verwaltung OZG

Nur ein selbstbestimmter Staat sei in der Lage, die Informationstechnik zu gestalten, waren sich die Experten auf der Smart Country Convention einig.

Dem wichtigen Thema Digitale Souveränität widmete sich die Smart Country Convention gleich zum Auftakt der Veranstaltung. Staatssekretär Markus Richter (BMI) diskutierte die Rolle Digitaler Souveränität gemeinsam mit Nikolaus Hagl (SAP), Boris von Chlebowski (Accenture), Christina Lang (DigitalService4Germany), Ammar Alkassar (Staatskanzlei Saarland) sowie Florian Jeggle (Google). Alle Akteure betonten die Chancen, die die digitale Souveränität des Staates mit sich bringe. Dabei ließen sie die Risiken jedoch nicht außer Acht.

Open Source als Königsweg der Digitalen Souveränität

Der verstärkte Einsatz von Open Source Software werde häufig als beste Lösung für die Herbeiführung der Souveränität der öffentlichen Verwaltung des Staates angesehen. „Open Source bedingt eine gewisse Unabhängigkeit von Herstellern, bedeutet aber gleichzeitig auch Komplexität“, so Florian Jeggle. Es müsse ein Aufbau von Know-how auf technologischer Seite stattfinden, damit der Staat am Ende von Open Source profitieren könne, zeigte sich Jeggle überzeugt.

Nikolaus Hagl ging in seiner Keynote ebenfalls auf die Bedeutung von Open Source im Bereich Cloud Computing ein. Dabei sei es ihm wichtig zu betonen, dass es sich dabei nicht um einen neuen Hype handle, sondern um ein seit Jahren wachsendes Segment. „Das Rolemodel für Leistungsfähigkeit im Cloud Bereich heißt Hyperscaler“, so Hagl. Bei Hyperscalern handle es sich um Computing-Netzwerke zur Erzielung von massiver Skalierung im Bereich Cloud Computing und Big Data. Für die deutsche Verwaltung sei es unerlässlich, eine zentrale und einheitliche Infrastrukturlösung auf dem Niveau eines internationales Hyperscalers bereitzustellen. Dabei könne eine Multicloud die bisherigen Ansätze unterschiedlicher Anbieter verbinden und in einer für den Nutzer optimierten einzigen Cloud zugänglich machen. „Nur dann ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass ein Deployment in Deutschland auf Augenhöhe mit internationalem Niveau besteht und sich in moderne Cloudbetriebe einfügen lässt“, ist Hagl überzeigt. Nur so könne man der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung den nötigen Schub verleihen und erfolgreich sein.

Erweiterung der Kompetenzen: nutzerzentriertes agiles Arbeiten

Neben den technologischen Voraussetzungen gehe es insbesondere darum, in der öffentlichen Verwaltung einen Kulturwandel und Wissenstransfer zu etablieren. Kompetenzen müssten erweitert und aufgebaut werden. Nutzerzentriertes, agiles Arbeiten solle zur Regel werden und nicht die Ausnahme bleiben, so Christina Lang.

Dem schließt sich Markus Richter an. „Wenn wir über flache Hierarchien sprechen, geht es nicht darum, die verschiedenen Rollen in der Verwaltung abzuschaffen.“ Vielmehr gehe es darum, diese Rollen zu stärken und Synergien zu erkennen und agil zu nutzen.

Dabei sei insbesondere ein offener Umgang mit Fehlern essenziell, so Ammar Alkassar. „Agilität ist die Kulturtechnik, die wir viel stärker brauchen. Dafür erfordert es aber auch eine andere Führungskultur, die wir heute noch nicht in der Form haben.“ Aktuell verfolge die Verwaltung noch einen Ansatz, der darauf abziele, Fehler zu vermeiden und zu minimieren. „Damit minimieren wir aber auch die Chancen, aktiv Risiken einzugehen“, so Alkasser. Wer keine Risiken eingehe, könne auch keine Chancen nutzen und sich am Ende nicht in großen Schritten weiterentwickeln, ist Alkasser überzeugt.

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