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Bundesminister Spahn: Corona zeigt Stärken und Schwächen im deutschen Gesundheitswesen

Jens Spahn auf einem Bildschirm der SCCON 2021

Die Krise habe die Stärken und Schwächen Deutschlands gleichermaßen gezeigt.

So sei beispielsweise der erste PCR-Test auf der Welt in Deutschland entwickelt worden ebenso wie der erste Impfstoff. Das sei ‚made in Germany‘ im besten Sinne. Auf der anderen Seite hätten Laborergebnisse zu Beginn der Pandemie noch per Fax an die Gesundheitsämter überstellt werden müssen. Auch diese Bilder würden noch lange in Erinnerung bleiben.

„Wir haben bereits vor der Pandemie die Aufholjagd im Gesundheitswesen begonnen, aber die Pandemie hat an bestimmten Punkten noch einmal getriggert“, so der Bundesgesundheitsminister. Beispiele seien das DIVI-Intensivregister oder die Video-Sprechstunde. Zur Veranschaulichung: 2019 seien deutschlandweit insgesamt 3.000 Videosprechstunden durchgeführt worden, allein im zweiten Quartal 2020 über 1,2 Millionen. Die Corona-Warn-App sei von 35 Millionen Menschen heruntergeladen worden. Sie sei die erfolgreichste Bundes-App in der Geschichte Deutschlands und eine der erfolgreichsten Apps in Europa.

Gründe für die schleppende Digitalisierung vor Corona seien mitunter die „Inselsoftwarekönigreiche“ in den öffentlichen Verwaltungen gewesen und die fehlende Bereitschaft für neue Lösungen. „In der Pandemie haben wir mit politischer Kraft endlich das durchsetzen können, was vorher nicht möglich war“, erklärte Spahn. Und dies sei erst der Anfang. Im letzten Jahr seien 50 Millionen Euro in die Digitalisierung geflossen und in den nächsten vier Jahren folgten weitere 400 Millionen von Seiten des Bundes – 15 Prozent davon ginge allein in die Cybersicherheit.

Weiterhin gebe es seit Beginn dieses Jahres die elektronische Patientenakte, im Januar 2022 folge das E-Rezept. „Wir reden nicht mehr theoretisch und in Strategiepapieren darüber, was Digitalisierung alles können sollte, sondern wir werden es in den Arztpraxen, Kliniken und Apotheken auch erleben“, so Spahn. In dem Moment, in dem die Digitalisierung das Leben leichter mache, erhalte sie Akzeptanz. „Und diesen Zustand erreichen wir jetzt endlich“, so der Bundesminister.

Zum Abschluss nannte Spahn das Thema Datennutzung. „Wir wollen eine europaweit einheitliche Auslegung der Datenschutzgrundverordnung im Bereich von Gesundheitsdaten“, so der Bundesminister. Hier sei eine schnelle Umsetzung gefragt. „Denn wenn wir nicht schnell genug sind, entscheiden China oder die USA, was in Deutschland im digitalen Gesundheitswesen passiert“, mahnte Spahn.

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