Bitkom Länderindex 2024 – Fokus Infrastruktur

Für den neuen Länderindex haben die Expertinnen und Experten des Bitkom mehr als 1.200 Datenpunkte untersucht und dabei die 16 Bundesländer hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades bewertet. Nicht nur im Gesamtergebnis, sondern auch in der Fokuskategorie „Infrastruktur“ führt die Hansestadt Hamburg das Digitalranking der Landesebene an.

Norddeutschland liegt vorn

Im Bereich digitale Infrastruktur haben die Bitkom-Expertinnen und -Experten die Mobilfunk- und Internetversorgung, sowie die Ladeinfrastruktur in den einzelnen Bundesländern genauer unter die Lupe genommen. Im Durchschnitt wurden hier 68,9 Punkte erzielt – Hamburg liegt mit 85 Punkten deutlich über dem Durchschnitt, gefolgt von Schleswig-Holstein (83 Punkte) und Berlin (81 Punkte).

Hamburg punktet dabei nicht nur mit der besten Glasfaserversorgung, sondern auch mit einer flächendeckenden 5G-Versorgung sowie einer überdurchschnittlichen Gigabitversorgung von Privathaushalten (95 Prozent) und Unternehmen (93 Prozent). In puncto Gigabitversorgung kann nur Berlin den Spitzenreiter überbieten (99 Prozent).

In Schleswig-Holstein konnte die überdurchschnittliche Gigabitversorgung von Privathaushalten (89 Prozent), Unternehmen (85 Prozent) und Schulen (78 Prozent) sowie eine gute Ladeinfrastruktur besonders überzeugen. Hier erzielt Schleswig-Holstein mit 1,51 Ladepunkten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie 21 Prozent an Schnellladepunkten den zweitbesten Wert im Ländervergleich.

Berlin erreicht die Höchstpunktzahl beim Indikator 5G und punktet mit einer nahezu flächendeckenden Versorgung mit Gigabit-Internet in Privathaushalten, Unternehmen und Schulen. Nur beim Ausbau von Glasfaser und der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge liegt Berlin unter dem Länderdurchschnitt.

Nachholbedarf in Thüringen, dem Saarland und Sachsen

Am niedrigsten bewertet wurden in der Kategorie Infrastruktur die Bundesländer Sachsen (61), Saarland (59) und Thüringen (52).

Die weißen Flecken auf der Landkarte sind in Thüringen teilweise noch ziemlich groß – Privathaushalte (46 Prozent), Unternehmen (39 Prozent) und Schulen (47 Prozent) sind unterdurchschnittlich mit Glasfaserleitungen und Gigabitanschlüssen versorgt, der Freistaat landet deshalb hier auf dem letzten Platz. Bei der Ladeinfrastruktur erreicht Thüringen hingegen den Bestwert, was insbesondere an dem hohen Anteil an Schnellladepunkten (Thüringen: 32 Prozent | Länderdurchschnitt: 21 Prozent) liegt.

Auch das Saarland liegt im Ländervergleich im Bereich digitale Infrastruktur auf den hinteren Plätzen. Das liegt insbesondere an der geringen Gigabitversorgung von Privathaushalten (63 Prozent), Unternehmen (62 Prozent) und Schulen (62 Prozent) sowie einer unterdurchschnittlichen Ladeinfrastruktur. Bei der Anzahl der Ladepunkte landet das Saarland mit 0,85 pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf Platz 14. Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit 1,65.

Sachsen punktet mit einer nahezu flächendeckenden Verfügbarkeit von 5G. Bei allen anderen Indikatoren im Bereich digitale Infrastruktur schneidet das Land jedoch unterdurchschnittlich ab. Insbesondere die Gigabitversorgung von Unternehmen (55 Prozent) und Schulen (67 Prozent) fällt im Vergleich zu anderen Bundesländern niedriger aus.

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