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Amt Süderbarup auf dem Weg zur Smart City
13 Gemeinden, weniger als 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner und gerade mal 78 Menschen pro Quadratkilometer: Süderbarup ist auf den ersten Blick vielleicht nicht die Region, in der man starke Ambitionen eine Smart City zu werden, erwarten würde. Das Amt Süderbarup muss sich aber genauso wie alle anderen Städte und Regionen in Deutschland den Herausforderungen der Zukunft stellen und das geht nicht ohne digitale Transformation, ist sich Nicole Döpp, Projektmanagerin im Amt Süderbarup sicher: „In ländlichen Gebieten bestehen oft ein Bedarf an verbesserten Dienstleistungen und eine Lücke zwischen Stadt und Land. Hier sehen wir die Digitalisierung als ein effektives Instrument, um diese Herausforderungen anzugehen und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu steigern. Unserer Meinung nach bietet die Integration moderner Technologien die Möglichkeit, die Verwaltung effizienter zu gestalten. Sie ermöglicht es, Dienstleistungen zu optimieren und die Agilität im ländlichen Raum zu erhöhen. Die Digitalisierung kann dazu beitragen große geografische Distanzen zu überbrücken und die Daseinsvorsorge zu verbessern.“
Mobilität als ein zentrales Thema
Ein Schlüsselbereich stellt dabei in Süderbarup die Mobilität dar. Zwar gibt es eine gute Bahnanbindung in Richtung Flensburg und Kiel, generell verfügt das Amtsgebiet aber nur über wenige ÖPNV-Angebote, schreibt Süderbarup in der eigenen Smart City Strategie.
Aus diesem Grund ist das DorfSHUTTLE eines der ersten Projekte, das auf dem Weg zur Smart City umgesetzt wurde: „Dieses Projekt stellt ein ausgezeichnetes Beispiel für bedarfsgerechte Mobilität im ländlichen Raum dar“, betont Döpp. „Das Smarte DorfSHUTTLE ermöglicht On-Demand-Verkehr, bei dem Bürgerinnen und Bürger Mobilität nach Bedarf buchen können. Dies trägt dazu bei, die Mobilität im Amt Süderbrarup zu verbessern und die Herausforderungen der ländlichen Umgebung zu bewältigen.“ Das DorfSHUTTLE wird entweder per NAH.SHUTTLE App oder per Telefon gebucht. Es hat keinen Fahrplan, weil es nur dort hinfährt, wo es auch gerufen wird. Leerfahrten können damit vermieden werden. Bezahlt wird die Fahrt mit dem DorfSHUTTLE per App oder direkt beim Fahrpersonal und haben mehrere Personen im Gemeindegebiet dasselbe Ziel, werden die Fahrten einfach zusammengelegt und es entsteht eine Art digitales Mitfahrbank-System.
Das Digitalzentrum Amt Süderbarup (DiZ) ist ein weiteres Projekt, das auf dem Weg zur Smart City Süderbarup bereits umgesetzt wurde. Vor etwa einem Jahr wurde das DiZ eröffnet und ist ein Ort für digitale Teilhabe: „Hier haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv mit Digitalisierungsthemen auseinanderzusetzen. Das DiZ bietet einen Makerspace, in dem man sich ausprobieren und kreativ mit Technologie umgehen kann. Es dient auch als Anlaufstelle für digitale Bildung und Innovation, und fördert digitale Kompetenzen.“ Handwerker können hier mit qualifizierter Hilfe Ersatzteile nachbauen, Startups können sich hier ausprobieren oder Schulen nach Lust und Laune tüfteln.
„Diese beiden Beispiele zeigen, wie das Amt Süderbrarup bereits erfolgreich smarte Projekte umgesetzt hat, um die Lebensqualität der Bürger zu steigern und die Digitalisierung aktiv zu fördern.“, sagt Döpp.
Smart City with Smart People
Großes Ziel in Süderbarup ist es, die Menschen vor Ort in den digitalen Transformationsprozess eng mit einzubeziehen. Deshalb wurden von Beginn an Workshops und Brainstorming-Sessions angeboten, in denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Themen, Wünsche aber auch Ängste einbringen konnten. Döpp sagt: „Die Reaktionen der Menschen in unserer Region auf unser Smart-Region-Projekt sind natürlich vielfältig und reichen von Begeisterung bis zu Skepsis. Es ist jedoch entscheidend, dass wir von Anfang an die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen und ihnen das Gefühl geben, dass ihre Meinung von höchster Bedeutung ist. Wir haben festgestellt, dass die Begeisterung bei denjenigen am größten ist, die direkt von den positiven Auswirkungen unserer Smart-City-Initiativen profitieren. Zum Beispiel haben sich viele Bürgerinnen und Bürger über die bedarfsgerechte Mobilität oder das Digitalzentrum gefreut.“
Gerade bei älteren Menschen ist aber oft die Angst groß, bei der digitalen Transformation den Anschluss zu verlieren. Das Amt Süderbarup hat hier einige Maßnahmen ergriffen, um alle Altersgruppen zu erreichen und niemanden auszuschließen:
• Digitale Sprechstunden „Wir bieten eine digitale Sprechstunde an, in der jeder die Möglichkeit hat, sich in einem persönlichen 1:1-Gespräch über digitale Themen und Probleme mit Endgeräten auszutauschen. Dies ermöglicht es älteren Menschen, individuelle Unterstützung und Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.“
• Seniorentablet-Kurse „Als Teil unseres Projekts haben wir Seniorentablet-Kurse ins Leben gerufen. Diese Kurse helfen älteren Menschen dabei, grundlegende digitale Fähigkeiten zu erlernen, wie die Bedienung von Tablets und die Nutzung von Apps. Dies trägt dazu bei, ihre digitale Kompetenz zu fördern und ihnen das Vertrauen in die Nutzung von Technologie zu geben.“
• Barrierefreie Kommunikation „Bei der Kommunikation unserer Smart-Region-Initiative achten wir darauf, eine Sprache und Formate zu verwenden, die für ältere Menschen verständlich und zugänglich sind. Wir berücksichtigen beispielsweise gedruckte Materialien, telefonische Informationen und persönliche Ansprachen, um sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger erreicht werden.“
• Aktive Einbindung „Wir ermutigen ältere Menschen aktiv zur Teilnahme an unseren Projekten und Workshops. Ihre Erfahrungen und Perspektiven sind wertvoll, und wir möchten sicherstellen, dass sie in die Gestaltung unserer Smart City einbezogen werden.“
Außerdem hat sich in Süderbarup der Einsatz des Projektmanagement-Tools „Stackfield“ bewehrt: „Dieses Tool hilft uns dabei, Aufgaben zu organisieren, Zeitpläne zu erstellen und den Fortschritt der Projekte zu verfolgen“, so Döpp. Sie betont aber auch, dass das, was sich im Amt Süderbarup bewährt hat, nicht 1:1 auf alle anderen Kommunen in Deutschland übertragen werden kann: „Jede Stadt oder Region hat die Chance, ihren eigenen Weg zur Smart Region zu gestalten, der auf ihren einzigartigen Gegebenheiten und Zielen basiert. Wir ermutigen andere Regionen, diesen Weg zu beschreiten und stehen gerne zur Unterstützung und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung.“
Smart City, Smart Region, smarte Zukunft
Auch wenn 2026 der Förderzeitraum der Smart City Süderbarup endet, wird das Projekt damit trotzdem nicht abgeschlossen, sagt Döpp: „Der Weg zur Smart City oder Smart Region ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und an die sich verändernden technologischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen anpassen muss. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Technologie sich schnell weiterentwickelt und Projekte, die heute als innovativ gelten, in einigen Jahren veraltet sein könnten. Daher ist die Transformation zu einer Smart City oder Region ein langfristiger und fortlaufender Prozess, der eine ständige Anpassung und Weiterentwicklung erfordert.“
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