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Zwönitz auf dem Weg zur Smart City

Luftaufnahme der Stadt Zwönitz mit vielen Gebäuden wie dem Gründer- und Innovationszentrum Buntspeicher im Vordergrund

Luftaufnahme der Stadt Zwönitz mit dem neuen Gründer- und Innovationszentrum „Buntspeicher“. Foto: Stadtverwaltung Zwönitz

Knapp 12.000 Menschen leben aktuell in Zwönitz im Erzgebirge – da ist noch Luft nach oben, meint CDO Martin Benedict. Mit Hilfe der digitalen Entwicklung der Stadt, soll Zwönitz lebens- und liebenswerter werden, damit wieder mehr Menschen hierherziehen.

Ein wichtiger Baustein ist dabei der Umbau des Zwönitzer Buntspeichers zu einem Gründer- und Innovationszentrum. „Der Buntspeicher wird sich zu einem Dreh- und Angelpunkt für den Wissenstransfer im Kontext Smart City für den ländlichen Raum entwickeln“, sagt Benedict. Damit schafft die Stadt nicht nur Raum für innovative Projekte, sondern auch eine Anlaufstelle für Unternehmen, Bürgerinnen, Bürger und alle, die ihre Ideen in den Bereichen Digitalisierung und regionale Wertschöpfung verwirklichen wollen. Hier knüpft auch der Zwönitzer Makerspace an, die Mitmachwerkstatt, der als zentrales Element des Buntspeichers die Menschen der Stadt und der Region zusammen- und mit neuen Technologien in Verbindung bringt. Oder auch das Bergstadtbüro im Buntspeicher, ein Coworkingbereich für Pendler und Startups zugleich, die neue Modelle der Arbeit leben wollen. Nur einige Konzepte, die Zwönitz zu einer „Smart City“ machen.

Smarte Lösungen für Stadt und Bürgerschaft

Die ersten Erfolge sind schon sichtbar: Zwönitz hat mit dem „ERZmobil“ einen intelligenten Stadtverkehr entwickelt. Per App oder zukünftig auch per Sprachbot am Telefon lässt sich das Mobil an festgelegte Haltepunkte rufen, wobei es vollständig in den ÖPNV integriert ist. Auch der „Zwönitzer Online Anzeiger“ zeigt, wie smartes Stadtmanagement funktioniert. Diese digitale Plattform informiert nicht nur über aktuelle Themen in der Stadt, sondern erlaubt es den Bürgerinnen und Bürgern auch, direkt zu kommunizieren und wichtige Informationen aus der Stadt per Push-Nachricht zu bekommen.

Im Bereich der Infrastruktur setzt Zwönitz auf innovative Technologien wie Sensoren und LoRaWAN. Es ermöglicht unter anderem das Monitoring von Gebäuden oder dem Wasserstand und hilft, den Energieverbrauch zu optimieren und rechtzeitige Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Open-Source und Bottom-Up auf dem Weg zum smarten Zwönitz

Zwönitz nutzt vor allem Open-Source-Lösungen, um seine Projekte umzusetzen. Dabei werden auch eigens entwickelte Tools, wie die Software hinter dem ERZmobil, als Open Source veröffentlicht. Martin Benedict erklärt: „Wir suchen Partner, die gemeinsam mit uns die Open-Source-Lösung weiterentwickeln und intelligente Stadtverkehre auch in anderen ländlichen Regionen etablieren.“

Ein wichtiger Tipp von Benedict für Städte, die sich auf den Weg zur Smart City machen wollen, lautet: „Es müssen nicht immer die großen Leuchtturmprojekte sein. Bottom-up-Projekte sind genauso wichtig und erzeugen nachhaltigen und authentischen Projekterfolg.“ Zwönitz setzt auf greifbare Maßnahmen, die schnell einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger schaffen. Nicht zu unterschätzen sei das Thema „rechtliche Rahmenbedingungen“, meint Benedict: „Vor allem im Bereich des Vergaberechts sollte man das nicht unterschätzen und entsprechend Zeit und Energie dafür einplanen.“

Der Mensch im Mittelpunkt

Die Reaktionen der Bevölkerung auf das Smart City-Projekt sind positiv, was vor allem an den konkreten Ergebnissen wie dem ERZmobil liegt, betont Benedict. Gleichzeitig wirkt der Begriff „Smart City“ sperrig und sei für viele Bürgerinnen und Bürger wenig greifbar. „Wir versuchen durch bürgernahe Kommunikation, Verständnis für die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen herzustellen“, so Benedict.

Ein besonderer Fokus liegt darauf ältere Menschen einzubinden. Der CDO sieht das als wichtigen Faktor für den Erfolg: „Ältere Menschen sollte man nicht unterschätzen. Ihre Kenntnisse sind oft nicht weit entfernt von denen der jüngeren Generation.“ Zwönitz setzt auf niederschwellige Angebote, wie Terminals, um damit das ERZmobils zu buchen, damit alle Generationen in den digitalen Wandel einbezogen werden. Im Beteiligungsprozess wir die ältere Bevölkerung von Anfang an mitgedacht, um auch deren Wünsche nicht aus dem Blick zu verlieren.

„Der Weg ist das Ziel“

Die Stadt Zwönitz sieht ihre Smart City-Initiative als fortlaufenden Prozess. „Eine Smart City ist nie fertig“, erklärt Benedict. Technologische und gesellschaftliche Entwicklungen erfordern eine stetige Anpassung und Weiterentwicklung. Das Projekt „Smart Zwönitz“ soll dabei den Grundstein legen und Handlungsweisen etablieren, die der Stadt auch langfristig Impulse in Richtung digitaler Lösungen geben.

Zwönitz zeigt, wie die digitale Transformation auch in kleinen Städten und ländlichen Regionen gelingen kann – Austausch ist dabei das A und O, weshalb das Team rund um Martin Benedict gerne als Ansprechpartner für den Wissensaustausch zur Verfügung steht: „Gern unterstützen wir insbesondere kleinere Kommunen bei der Umsetzung eigener Projekte mit unseren Erfahrungen. Auch dazu soll der Buntspeicher ein Anlaufpunkt werden. Gemeinsame Workshops und Konferenzen sollen dies ermöglichen.“

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