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Rückblick auf unsere Partnerländer

Smart Cities - Smart Regions - Smart Countries

Ein Land steht jedes Jahr im Fokus der Smart Country Convention, denn die Digitalisierung hört nicht an der Landesgrenze auf. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich – um zu lernen, sich zu vernetzen und auszutauschen. In den vergangenen Jahren zeigten die Vorreiter Dänemark, Litauen, Österreich, Ukraine und Lettland, wie die Digitalisierung der Verwaltung und die Entwicklung smarter Städte und Regionen erfolgreich gelingt.

Partnerland 2024: Lettland

Das letztjährige Partnerland Lettland präsentierte sich auf der Smart Country Convention 2024 als globaler Vorreiter in den Bereichen Digitalisierung und Datensicherheit. Staatspräsident Edgars Rinkēvičs und Wirtschaftsminister Viktors Valainis gaben dem Publikum wertvolle Einblicke, wie das Land die Digitalisierung der Verwaltung vorantreibt.

Portraitfoto von Edgars Rinkēvičs, Staatspräsident der Republik Lettland | © Latvian Investment and Development Agency | Jānis Deinats

„In den letzten Jahren hat Lettland durch die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen die Zugänglichkeit verbessert und die Effizienz sowie Transparenz für seine Bürger erhöht. Unser IT-Sektor liefert das technologische Know-how und die innovativen Lösungen, die notwendig sind, um die digitale und nachhaltige Wirtschaft voranzutreiben. Es ist wichtig, dass die Europäische Union ihr Wissen über Innovationen unter ihren Mitgliedstaaten teilt und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene stärkt. Die im letzten Jahr gestartete Initiative des Deutsch-Baltischen Digital Innovation Club demonstriert dieses gemeinsame Ziel unserer politischen Entscheidungsträger und dient als solide Grundlage für die weitere Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs.“

Edgars Rinkēvičs, Staatspräsident der Republik Lettland

Mehr Informationen zur Digitalisierung in Lettland finden Sie hier:
Mission Latvia

Mission Latvia

Lettland und das Baltikum haben sich zu führenden Regionen in den Bereichen Digitalisierung und Datensicherheit entwickelt und stehen für eine hochvernetzte Gesellschaft. In Lettland greifen 84% der Internetnutzer auf eGovernment-Dienste und digitale IDs zu, um über 91% der öffentlichen Dienstleistungen online abzuwickeln. Dies ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern, nahezu alle Behördengänge bequem von zu Hause aus zu erledigen. Diese digitalen Angebote erhöhen nicht nur den Komfort für die Menschen in Lettland, sondern steigern auch die Effizienz und Transparenz der Regierungsarbeit.

Externe Video-Quelle: #missionLatvia auf YouTube

Spitzenposition bei der digitalen Infrastruktur und Cybersicherheit

Lettland ist zudem Spitzenreiter bei der mobilen Datennutzung unter den OECD-Ländern und zählt mit Blick auf die Abdeckung mit schnellem Internet zu den führenden EU-Staaten. Das Land rangiert weltweit auf Platz 5 im National Cyber Security Index, was die umfassenden Maßnahmen zum Schutz der digitalen Infrastruktur und zur Abwehr von Cyber-Bedrohungen widerspiegelt.

E-Government und digitale Dienstleistungen

Lächelnde junge Frau nutzt Handy-App für digitale Verwaltungsdienste. | Quelle: Pexels by Andrea Piacquadio

Ein zentrales Element der digitalen Transformation von Lettland ist das umfassende E-Government-System, das den Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu einer Vielzahl von Online-Diensten wie Steuererklärungen, Gesundheitsakten und Unternehmensregistrierungen bietet. Das Portal "Latvija.lv" dient als zentrale Anlaufstelle für diese digitalen Angebote. Seit 2020 ist Lettland das einzige EU-Land, in dem der gesamte administrative Prozess im Bauwesen vollständig digitalisiert ist, sodass neue Bauvorhaben ausschließlich in digitaler Form eingereicht werden. Zudem ist Lettland das einzige EU-Land, das eine digitale Nachverfolgung von Abbruch- und Bauabfällen ermöglicht, was eine effiziente und umweltfreundliche Entsorgung gewährleistet.

Innovationen im Gesundheitswesen

Im Jahr 2022 wurden mehrere Verbesserungen am nationalen elektronischen Gesundheitssystem vorgenommen, darunter eine Funktion, die es den Menschen in Lettland erlaubt, ihre Zustimmung zur Organspende und die Bevollmächtigung von anderen zur Genehmigung medizinischer Behandlungen über ihre elektronischen Gesundheitskarten zu verwalten.

5G-Technologien im Einsatz

Großes Frachtschiff bei der Ankunft im Frachthafen bei Sonnenuntergang. Wellenbrecher, Promenade zum Leuchtturm. Seelandschaft in Ventspils, Lettland. | Quelle: AdobeStock by Aastels.

Auch bei der Entwicklung von industriellen und innovativen Anwendungen von 5G-Technologien nimmt Lettland eine Führungsposition ein. Das Land hat das erste 5G-Militärtestfeld in Europa gestartet. Dieses Testfeld ermöglicht es den Nationalen Streitkräften, dem Verteidigungsministerium sowie NATO- und EU-Verbündeten, verschiedene militärische Anwendungen von 5G zu erforschen und zu entwickeln. In fortlaufenden Experimenten wird der Einsatz von Augmented Reality und Virtual Reality mit 5G-Technologien kombiniert, um deren Potenzial in realen Szenarien zu testen. Zusätzlich wurde ein maritimes 5G-Testfeld in der Ostsee verankert, um eine nahtlose 5G-Konnektivität zu gewährleisten und Innovationen wie autonome Schifffahrt und Fernsteuerungszentren für die maritime Industrie zu entwickeln und zu erproben.

Wirtschaftliche Bedeutung des IKT-Sektors

Der Informations- und Kommunikationstechnologiesektor (IKT) macht 6% vom lettischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus und erzielt einen Umsatz von über 5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In Deutschland trägt der IKT-Sektor 5,3% zum BIP bei, in Frankreich 4,8%. Der lettische IKT-Sektor wächst schnell und verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg seines BIP-Anteils. Über 10.000 Unternehmen beschäftigen mehr als 30.000 Menschen in diesem Bereich. Mehr Informationen gibt es auf der Website des lettischen IT Clusters und bei LIKTA – der lettischen Vereinigung für Informations- und Kommunikationstechnologie.

Halbleiterkapazitäten und Mikrochip-Ökosystem

Im November 2022 hat Lettland eine Absichtserklärung mit 12 Partnern zur Entwicklung von Halbleiterkapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterzeichnet. Dies umfasst die Entwicklung des Mikrochip-Ökosystems, die Verbesserung der Bildungs- und Forschungskapazitäten sowie die Produktionsfähigkeiten. Seit 2010 ist der Sektor für elektronische und optische Geräte der am schnellsten wachsende Fertigungssektor in Lettland, wobei 90% der produzierten elektronischen Geräte in die Welt exportiert werden.

Frauen in Führungspositionen

Nahaufnahme einer jungen Frau beim Programmieren. | Quelle: Pexels by ThisIsEngineering

Lettland hat den höchsten Anteil von Frauen in Führungspositionen in Europa. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration von Frauen in den IKT-Sektor, wodurch Lettland zu den führenden EU-Ländern in den Bereichen Wissenschaft und Ingenieurwesen für Frauen gehört.

Die Initiative Riga TechGirls fördert Vielfalt und Inklusion und bietet Schulungen, Mentoring und Karriereunterstützung für Frauen im Technologiebereich.

Zukunft im Blick

Luftaufnahme der Liepaja Nordfestungen an der Ostseeküste in Lettland. Große Windenergieanlage. | Quelle: AdobeStock by mjstudio

In Lettland wächst die Wirtschaft schneller als im EU-Durchschnitt – insbesondere dank seiner digitalen Strukturen, die ideale Bedingungen für Unternehmen bieten. Ein unternehmerfreundliches Steuer- und Rechtssystem, gut ausgebildete, mehrsprachige Arbeitskräfte und ein hoher Anteil an Studierenden schaffen ideale Voraussetzungen für Wachstum und Entwicklung. Lettland belegt den 2. Platz im International Tax Competitiveness Index unter den OECD-Ländern und den 3. Platz in der EU beim Anteil erneuerbarer Energien.

Auch die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung hat Lettland fest im Blick. Als eines der führenden Länder weltweit belegt Lettland hier Platz 13 von 167 Ländern. Dieses Ranking platziert Lettland nicht nur vor seinen baltischen Nachbarn – Litauen und Estland – sondern auch vor den Niederlanden, Luxemburg und den USA.

Lettland hat sich als digitaler Vorreiter etabliert und zeigt eindrucksvoll, wie durch konsequente Digitalisierung sowohl Effizienz als auch Lebensqualität gesteigert werden können.

Partnerland 2023: Ukraine

Partnerland der Smart Country Convention 2023 war die Ukraine und zeigte unter anderem mit einem eigenen Messestand, wie eine digitale Verwaltung auch in Krisenzeiten aufrechterhalten und sogar ausgebaut werden kann. Auch das Thema Cybersicherheit wurde zu einem zentralen Thema der Veranstaltung.

Maria Shevchuk

„Ukraine aims to be one of the most digital nations in the world, with 100% of its public services digitised. And even now, with the outbreak of full-scale war, Ukraine continues to build a digital state. Even under constant cyber attack from Russia, new online services are launched almost every week. At the same time, Ukraine's IT sector remains vibrant and a backbone of our economy.

Smart Country Convention was therefore the ideal opportunity to share our knowledge on the digitization of the public sector with our European allies and also a great chance for our companies to enter the German market.“

Maria Shevchuk, Acting Executive Director at IT Ukraine Association

Informationen über IT Ukraine Association finden Sie hier:
IT Ukraine Association

Digitalisierung in der Ukraine

Die Ukraine ist heute ein weltweit anerkanntes technisches Zentrum, in dem komplexe IT-Lösungen entwickelt und weltweit anerkannte IT-Produkte hergestellt werden. Die ukrainische IT-Branche hat sich schnell zur zweitgrößten Exportindustrie des Landes entwickelt, und ihre Produkte und Unternehmen haben auf der globalen Bühne einen prägenden Eindruck hinterlassen.

Die Digitalisierung ist ein grundlegendes nationales Konzept in der Ukraine. In einem bahnbrechenden Schritt war die Ukraine die erste Nation weltweit, die elektronische Pässe den traditionellen Papierpässen gleichstellte. Darüber hinaus hat die ukrainische mobile Anwendung "Diia" die Herzen der Bürgerinnen und Bürger erobert, da sie einen nahtlosen Online-Zugang zu staatlichen Dienstleistungen ermöglicht. Im Mai 2023 ist "Diia" auf 70 % der ukrainischen Smartphones installiert und hat eine beeindruckende Userzahl von 19 Millionen Menschen. Estland war das erste Land, das Anfang dieses Jahres eine Version des ukrainischen "Diia" eingeführt hat.

Cybersicherheit und digitale Lebensqualität

Auch im Bereich Cybersicherheit sticht die Ukraine hervor: Beim Indikator Cybersicherheit 2022 belegt sie weltweit Platz 24 und übertrifft damit Länder wie Kanada, Luxemburg und Südkorea. Darüber hinaus belegt die Ukraine im Index für die digitale Lebensqualität (DQL) 2023 den stolzen 46. Platz unter 110 Ländern und etabliert sich damit als führendes Land im digitalen Bereich. Das Land ist auch ein Vorreiter beim kontaktlosen Bezahlen mit Gadgets und gehört zu den fünf führenden Ländern weltweit.

Vor dem russischen Angriffskrieg war der ukrainische IT-Sektor einer der größten Exporteure von IT-Dienstleistungen in Europa, der jährlich um 25-30 % wuchs.

Der Anteil der Computerdienstleistungen am ukrainischen BIP liegt bei fast 5 %. Das Ministerium für digitale Transformation der Ukraine strebt an, bis 2030 einen Anteil von 10 % am BIP zu erreichen. IT macht inzwischen fast die Hälfte der ukrainischen Dienstleistungsexporte aus, und der Anteil digitaler Bereiche an den Dienstleistungen nimmt stetig zu.

Die Entwicklung der IT-Industrie in der Ukraine wird unter allen Bedingungen weitergehen. Im Jahr 2022 brachte die IT-Branche der ukrainischen Wirtschaft Exporteinnahmen in Höhe von 7,3 Milliarden Dollar ein und konnte sogar um fast 6 % gegenüber dem Vorkriegsjahr zulegen. Gegenwärtig sind in der Ukraine mehr als 2.000 IT-Unternehmen registriert, die rund 362.000 IT-Fachkräfte beschäftigen.

Partnerland 2022: Österreich

Als einer der Vorreiter in Sachen E-Government und Smart City war Österreich offizielles Partnerland der Smart Country Convention 2022. Das Land zeigte innovative digitale Anwendungen für Verwaltungen, öffentliche Unternehmen und wie die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Landkreisen erfolgreich gelingen kann.

„Mein Grundsatz ist es, die Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen. Mir ist hierbei wichtig, die Menschen zu begeistern und mitzunehmen und die Verwaltung dorthin zu bringen, wo die Menschen sind. Fast alle Behördengänge sollen bis 2024 auch digital möglich sein. Ein zentrales Element im Auf- und Ausbau von E-Government-Angeboten ist die Notwendigkeit der eindeutigen Identifizierung einer einzelnen Person zur Nutzung individueller Services. Ein wichtiger Meilenstein war hierbei die ID-Austria. Nun arbeiten wir an digitalen Ausweisen, allen voran dem digitalen Führerschein. Für Österreich ist es essenziell, dass wir zu den Digitalisierungs-Gewinnern gehören.“

Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation

Informationen über Advantage Austria finden Sie hier:
Advantage Austria

Digitalisierung in Österreich

Digitalisierung ist kein Selbstläufer. Für einen erfolgreichen und nachhaltigen Aufschwung durch kluge strategische Transformation braucht es einen klaren Plan. Österreich hat ihn: Mit dem Digitalen Aktionsplan Austria des Bundesministeriums für Finanzen. Er wird in einem breiten Experten- und Stakeholder-Prozess erarbeitet, laufend erweitert und konsequent umgesetzt. Damit Österreich mehr aus den eigenen Daten machen kann, krisenfest und nachhaltig wachsen kann.

Wichtig ist, eine Digitalisierung ohne Verlierer. Mit dem Digitalen Aktionsplan Austria wird der Wandel auch nach der Corona-Krise positiv gestaltet. Für Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Damit wird neues Wachstum, neue Arbeit und neue Chancen für alle Menschen in Österreich geschaffen.

Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation im Bundesministerium für Finanzen, hat das Partnerland Österreich persönlich auf der Smart Country Convention repräsentiert.

Partnerland 2019: Litauen

Behördengänge online erledigen und ein Unternehmen in drei Tagen gründen – das funktioniert in Litauen. Als einer der Vorreiter der Digitalisierung war Litauen 2019 offizielles Partnerland der Smart Country Convention. Vom 22. bis 24. Oktober 2019 zeigte das Land im CityCube Berlin innovative digitale Anwendungen für Verwaltungen, öffentliche Unternehmen und die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Landkreisen.

"Unsere Erfahrung im Bereich der Digitalisierung des öffentlichen Sektors, der Cybersicherheit und smart cities möchten wir mit Deutschland, unserem wichtigsten Wirtschaftspartner, teilen. Aus diesem Grund ist Litauen dieses Jahr Partnerland der „Smart Country Convention“ geworden.“

Darius Jonas Semaška, Botschafter der Republik Litauen in der Bundesrepublik Deutschland

Informationen über Digital-LITthuania finden Sie hier:
e-lithuania.eu

Partnerland 2018: Dänemark

Digitale Bürgerämter, elektronische Arztbriefe, Steuererklärung auf Knopfdruck und Gigabitnetze: Bei der Digitalisierung ist Dänemark in vielen Bereichen Vorreiter - laut EU Digitalindex „Desi“ sogar auf Rang 1 aller 28 EU-Länder. Bei der Smart Country Convention 2018 präsentierte sich der skandinavische Staat als offizielles Partnerland und zeigte im CityCube Berlin innovative digitale Anwendungen für Verwaltungen, öffentliche Unternehmen und die Digitalisierung von Städten, Gemeinden und Landkreisen.

Friis Arne Petersen

„Jeder sollte die Möglichkeit erhalten, die Digitalisierung aktiv mitzugestalten. Digitalisierung ist nicht länger eine Entscheidung dafür oder dagegen. Sie betrifft uns alle.

Die Digitalisierung hat uns in Dänemark zu Wachstum und Wohlstand verholfen, bestimmte Bereiche in der öffentlichen Verwaltung entlastet und dabei Freiräume für Themen wie Gesundheit, Bildung und für den Sozialstaat geschaffen. Somit ist es uns eine Ehre, Partnerland für die Smart Country Convention zu sein.

Wir freuen uns, Sie auf der Smart Country Convention kennenzulernen und uns über unsere Erfahrungen und Lösungen mit Ihnen auszutauschen.“

Friis Arne Petersen, Botschafter

Kontakt

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